Der Euro stirbt. In den letzten zwei
Wochen trafen ihn gleich drei Einschläge, die ihm am Ende sein Leben
kosten werden. Wir werden sehen, ob es ein langsamer und qualvoller
Tod werden wird oder ob es dann ab einem bestimmten Punkt sehr
schnell geht?
Am 15.1.15 die Aufhebung der Bindung des
Franken, am 22.1.15 die „Dicke Bertha“ von Mario Draghi und am
25.1.15 der Sieg von Syriza in Griechenland. Das waren drei Einschläge,
von denen sich der Euro nicht mehr erholen wird. Es wurde schon oft
und viel darüber geschrieben, dass diese Entwicklung unausweichlich
war, da in dem Konstrukt Euro Sollbruchstellen enthalten waren, die
irgendwann einmal brechen mussten. Eigentlich ist der Euro schon
lange tot, man hat aber unter dem Bruch früherer Gesetze und
Vereinbarungen mit allen Mitteln versucht, ihn immer noch am Leben zu
erhalten.
Die letzte Verzweiflungstat von Mario
Draghi wird ihn auch nicht mehr retten. Bitter ist erneut, wie man
versucht, es als eine Stimulierung der Wirtschaft darzustellen. Es
fehlt aber letztendlich nicht an billigem Geld. Es ist schon fast
kindisch zu hören, dass man nun „hofft, dass die Banken die neue
Situation nutzen, um vermehrt Kredit an die Wirtschaft zu geben“.
Ein Professor hat es zuletzt in einer Nachrichtensendung schön
formuliert.
„Wenn die Pferde schon bis über die
Hufe im Wasser stehen und nicht trinken, werden sie es auch nicht
tun, wenn die ganzen Beine unter Wasser sind.“
Die Banken werden ihre Schrottpapiere
an die EZB abstoßen und mit dem Geld noch mehr in alles gehen, was
gute und schnelle Renditen verspricht. Der Wirtschaft wird das keinen
Millimeter helfen. Ja, Deflation ist ein Problem, aber so löst man
das Problem sicher nicht. Der schnelle Tod des Euros wird dann
kommen, wenn das Vertrauen in diese Währung nicht mehr vorhanden
ist. Wie schnell eine Hyperinflation hereinbrechen kann, haben wir
1923 gesehen. Der richtige „Schwarzer Schwan Event“ kann so etwas
jederzeit auslösen. Warten wir einmal ab, was nun in Griechenland so
alles passiert? Es wird ein wenig dauern, aber ich schätze mal, so
im Bereich März, April diesen Jahres könnte dann der Euro einen
erneuten schweren Schlag erleiden. Alternativ dazu wird es ein
langsamer, quälender Prozess werden, aber in diesem Jahr wird der
Euro sicher noch viele Federn lassen müssen.
Wenn man der Wirtschaft insbesondere
auch in den südlichen Ländern wirklich helfen wollte, würde man
eine Institution wie beispielsweise die Kreditanstalt für
Wiederaufbau ins Leben rufen. Diese würde günstige Kredite an
Unternehmen (insbesondere kleine und mittelständische) vergeben, mit
einer sehr begrenzten Bürokratie und langen Laufzeiten. Der
Antragsteller müsste natürlich schon einen Businessplan und die
geplante Verwendung der Gelder vorlegen, aber sofern es einigermaßen
realistisch wäre, würde das Geld ausgezahlt. Es ginge dann zu großen Teilen direkt wieder in den Wirtschaftskreislauf.
Normalerweise ginge dieses Geld nämlich dann
unmittelbar in Investitionen und Personal, was anderen Betrieben und
dem Einzelhandel in der Folge auch helfen würde. Gepaart mit
Fachleuten, die Unternehmern mit Rat und Tat zur Seite stehen und
gute Tipps geben, könnte man so tatsächlich wieder einiges
anschieben. Hier müsste die EZB auch nicht über eine Billion
lockermachen, mit 100 Milliarden Euro könnte man schon viel
erreichen.
Aber leider geht es darum gar nicht, es
geht nur darum Banken zu retten, bzw. den Großbanken und
insbesondere den Herrschaften dahinter noch möglichst viel Geld
zuzuschanzen, bevor der ganze Laden endgültig zusammenbricht. In dieser Hinsicht haben diese Aktionen auch Erfolg, den normalen Menschen bringen sie nichts. Das konnten wir in den USA und anderen Ländern sehr gut beobachten.
Es wird hohe Zeit, die Vorbereitungen auf das Ende des Euros nun abzuschließen.
Es wird hohe Zeit, die Vorbereitungen auf das Ende des Euros nun abzuschließen.
Für den Euro kann man deshalb nun sehr gut folgendes kleines Lied singen:
"Sag' zum Abschied leise Servus".
"Sag' zum Abschied leise Servus".