Sie kennen sicher alle die unendliche Geschichte von Michael Ende. Der menschliche Held Bastian, ein kleiner Junge der sich selbst wenig zutraut, beginnt ein magisches Buch zu lesen. Der Inhalt spielt in einer parallelen Welt „Phantasien“, in der die kindliche Kaiserin erkrankt ist und die Welt durch „das Nichts“ immer mehr vernichtet wird. Bastian liest von dem jungen Kämpfer Atréju, der versucht, das Unheil aufzuhalten. Er trifft im Laufe der Geschichte auf allerlei interessante Figuren, die ihm helfen wollen. Da ist der Glücksdrache Fuchur, der Steinbeisser, der Winzling Ückück auf seiner Rennschnecke und viele andere Gestalten. Am Ende erkennt Bastian, dass er selbst Teil der Geschichte ist und auch nur er Phantasien retten kann. Er muss der kindlichen Kaiserin einen Namen geben. Natürlich schafft er es am Ende...
Wenn ich die aktuellen Meldungen über Griechenland lese, komme ich unweigerlich auch zu dem Begriff „unendliche Geschichte“. Man könnte sich das ja auch gut vorstellen. Das „Nichts“ in Form der Finanzmärkte zerstört immer mehr das „Phantasien“ unser Politiker. Die kindliche Kaiserin „Angela“ (in unserer Welt hat sie schon einen Namen) weiss, dass sie herrschen muss, ihr Reich und sie aber schon sehr krank sind. Natürlich hat sie ihren treuen Krieger Atrékozy, der mit ihr alles versucht, das Unheil aufzuhalten. Er trifft auf Papa Steinbeisserdemos, der aber nur noch traurig feststellt, dass immer mehr von seiner Welt verschwindet.
Die weise alte Schildkröte „Morlagarde“ kann auch nur immer sagen, dass man mehr Geld bereitstellen muss. Der Winzling Junckück reist auf seiner Rennschnecke durch die Lande und versucht, alle bei Laune zu halten. Leider gibt es in unserem Fall keinen „Bastian“ aus einer parallelen Welt, der das „Phantasien“ unserer Politiker retten kann. Manch einer hatte vielleicht gedacht, dass es „Bastian“ Bernanke sein könnte. Dieser träumt zwar davon, dass er in einer parallelen Welt lebt, er gehört aber leider zu Phantasien dazu. Deshalb wird in unserer Geschichte Phantasien auch von dem „Nichts“ der Finanzmärkte zerstört werden, wenn nicht wirklich noch jemand aus einer anderen parallelen Welt eingreift (eher sehr unwahrscheinlich...).
Sorry, no Happy End, Folks !
Schon am Montag bei dem Treffen der Finanzminister wir es mehr als spannend. Die Zeit läuft ganz offensichtlich endgültig ab. Die nächste Phase der Krise kommt nun sehr bald, die "unendliche Geschichte" der Griechenlandkrise findet in den nächsten Wochen ihr Ende. Selbst wenn die aktuellen Parteiführer der "großen" griechischen Parteien noch alles unterschreiben, was man von ihnen möchte; spätestens nach der Wahl im April werden diese Parteien zu Randgruppen geschrumpft sein. Jede neue Regierung wird das nicht mehr mitmachen können, wenn sie überleben möchte - und ich meine das im ganz wörtlichen Sinne.
Zu der oben geschriebenen Satire gibt es noch ausführlichere Einschätzungen der aktuellen Lage in dem zugehörigen Report.