Dienstag, 10. September 2013

Die vierte Macht ist auf dem Totenbett!


Momentan scheint sich ja hoffentlich bezüglich Syrien die Vernunft durchzusetzen, woran die Massenmedien aber den geringsten Anteil haben. Ich war doch relativ erschrocken, wie einhellig man – bis auf wenige löbliche Ausnahmen – in letzter Zeit Kriegspropaganda verbreitet hatte. Der eine oder andere sieht den Begriff Kriegspropaganda vielleicht als etwas überzogen an, aber ich kann es nicht anders nennen, was ich da auf verschiedenen Medien, insbesondere auch Fernsehsendern gesehen und gehört habe.

Da wurde einhellig zum Angriff auf Assad geblasen, die heftigste „Argumentation“ ging nach dem Motto: „Einfach mal losbomben, man trifft sowie nicht den Falschen!“. Selbst wenn Assad nicht den Giftgasangriff befohlen hat und dieser von den „Rebellen“ kam, ist er auf jeden Fall dafür verantwortlich, da es ja in seinem Land passiert wäre. Also muss er bestraft werden und das mit Bomben.

Ich will an dieser Stelle nun nicht das ganze Thema wieder aufrollen und natürlich die Frage stellen, ob man nicht mal genauer schauen sollte, wo das Giftgas denn wahrscheinlich herkam (Saudi-Arabien) und wer eigentlich hinter dem Großteil der Rebellen steht und diese ausbildet ?

Auf diesem Auge sind die Massenmedien ja größtenteils blind. Es gibt viele weitere Themenbereiche, in denen die Massenmedien mit einem Informationsgehalt berichten, welcher der „Aktuellen Kamera“ der guten alten DDR entspricht. Es wird nur linientreu berichtet. Ein typisches Thema wäre auch der 11.9.2001.

Da jammern die großen Verlage nun, dass keiner mehr bereit wäre, für den "Qualitätsjournalismus" Geld zu bezahlen. Die Auflagen gehen immer mehr zurück und im Internet würden alle alles nur kostenlos haben wollen. Ihre Bezahlmodelle im Internet funktionieren nicht so, wie sie das gerne hätten. Auf die Idee, dass eventuell auch ihre „Qualität“ etwas mit dem Leserschwund zu tun haben könnte, kommen sie überhaupt nicht. Nein, da wird dann ein „Leistungsschutzrecht“ implementiert, da die bösen Internetfirmen wie Google sich ja angeblich an ihren tollen Inhalten dumm und dämlich verdienen würden.

Dabei tun sie alles, um die letzten Qualitätsjournalisten auch noch zu vergrämen, denn Festanstellungen gibt es immer weniger. Das Hauptproblem ist es aber, dass sie ihre Rolle als vierte Macht im Staat, die eine Kontrollfunktion hat, völlig aufgegeben haben. Wenn wir zum Fernsehen zurückkommen, findet man bestenfalls auf ARTE und um 23:30 Uhr dann auch einmal in der ARD zumindest ansatzweise kritische Sendungen. In den großen Zeitungen findet man selten einmal derartige Artikel auf den hinteren Seiten, dait ja nicht zu viele Menschen die falschen Gedanken bekommen.

Wenn ein großer Teil der deutschen Bevölkerung dem Euro kritisch gegenübersteht, in den Medien aber steif und fest das Mantra größtenteils nachgebetet wird, dass der Euro gut sei, dann brauchen sich die Verantwortlichen nicht zu wundern, dass sich die Menschen von ihnen abwenden. Da wird dann beispielsweise ein Professor Hankel nicht mehr in Talkshows eingeladen, weil er mit zu viel Fachkompetenz gegen den Euro überzeugt und Politiker in einer solchen Diskussion keinen Stich mehr machen können mit ihren Plattitüden.

Hier sieht man aber sehr deutlich, wie staats- bzw. elitentreu die Medien sind.

Es gab und gibt ja immer mehr Aussteiger aus Presse und Fernsehen, die darüber nun berichten, wie diese Einseitigkeit zustande kommt. Da wird von ganz oben aufgepasst, dass gewisse Themen nicht oder nur linientreu angefasst werden. Redakteure oder Reporter, die sich nicht daran halten, bekommen keinen Fuß mehr auf den Boden. Der Trend zu freiberuflicher Mitarbeit verstärkt dieses nur, denn wer nicht passend schreibt, bekommt eben keine Aufträge mehr. Für die Festangestellten wird dann mal das eine oder andere Exempel statuiert, damit auch alle Bescheid wissen, was ihnen blüht.

Spätestens bei Themen wie Syrien, wo es um viele Menschenleben geht und bei denen die Folgen für die ganze Welt nicht absehbar sind, hört der Spaß dann aber endgültig auf. Vielleicht liest diesen Text ja auch der eine oder andere Medienvertreter. Ihnen sei gesagt:

Sie haben eine große Verantwortung übernommen und wenn Sie diese ignorieren, tragen Sie die Mitschuld an den Dingen, die dann passieren. Erinnern Sie sich doch einmal, warum Sie diese Beruf ergreifen wollten? Es ist sicher nicht einfach, gegen dieses Mediensystem zu rebellieren, wenn die eigene finanzielle Existenz davon abhängt. Im Gegensatz zum Dritten Reich ist aber hier nicht Ihr Leben bedroht, wenn Sie dem Mainstream „Good Bye“ sagen und endlich wieder zu einem investigativen Journalisten werden. Die ersten haben es schwer, aber je mehr von Ihnen sich zusammenschließen und lautstark gegen dieses System vorgehen, desto weniger haben Sie zu befürchten. Die letzten echten „Reporter“ wie beispielsweise Gerhard Wisnewski mussten durch ein tiefes Tal gehen, sind jetzt aber wieder im Aufwind. Es ist also zwar unbequem, aber nicht lebensgefährlich.

Auf der anderen Seite sei Ihnen aber auch ganz klar gesagt: „Wenn es einen großen Nahostkrieg mit Millionen von Toten geben sollte, weil Sie die offensichtlichen Lügen der Eliten einmal mehr nachgebetet haben, dann klebt an Ihren Händen das Blut dieser Menschen. „Ich habe es nicht wissen können“ ist im Zeitalter des Internets keine Ausrede mehr. Es kann immer nur heißen: "Ich habe es nicht wissen wollen!"

Es gibt durchaus ein erstarkendes Interesse an kritischen Informationen, wie ich auch beispielsweise bei dem Zuspruch zu meinem kostenlosen Newsletter sehen kann. Kritische Webseiten wie beispielsweise hartgeld.com haben große Zugriffszahlen, denn die Menschen sehnen sich nach unbeeinflusster Information. Dieser Erfolg kommt nicht nur daher, dass es kostenlos ist.

Was haben die Massenmedien vor ein paar Jahren die Riester-Rente in den Himmel gehoben. Jetzt konnte man sogar – natürlich spätabends, wenn nur noch wenige Menschen zusehen – in der ARD sehen, dass über 95% aller Riester-Sparer ein absolut schlechtes Geschäft machen, selbst wenn es keinen Systemcrash gäbe. Wundern Sie sich, dass Sie dadurch immer weniger für voll genommen werden ?

Bei vielen Ihrer Zunft dürfte Hopfen und Malz verloren sein, für die gilt wahrscheinlich zu Recht der Begriff „Medienhuren“ oder „Presstitutes“. Ich glaube und hoffe aber, dass es auch noch andere gibt, die bisher nur nicht den Mut aufgebracht haben, dieses System zu durchbrechen. Beginnen Sie sich mit gleichgesinnten zusammenzutun und ändern Sie etwas.

Wir könnten gemeinsam wirklich etwas zum Besseren bewegen und den Eliten ein Stück weit in die Suppe spucken. Sobald nämlich genügend Menschen von etwas überzeugt sind und sich die öffentliche Meinung dreht, kann von den Eliten nur noch wenig dagegen getan werden.

Wir laufen momentan in eine Zukunft hinein, von der wir eigentlich geglaubt haben, dass wir derartige Zustände überwunden hätten. Die Freiheit ist schon ziemlich eingedellt und läuft Gefahr, erneut auch auf deutschem Boden wieder zu einem inhaltslosen Begriff zu werden. Noch sind wir ein Stück weit von Zuständen aus der Vergangenheit entfernt, aber die Ansätze sind immer deutlicher zu sehen. Die Meinungsfreiheit wird immer mehr eingeschränkt, zumindest bei bestimmten Themen. 

Bild: © Goss Vitalij - Fotolia.com