Montag, 25. November 2013

Der Kommunismus ist zurück !

Der Kommunismus ist wieder da, allerdings weniger auf staatlicher Ebene, sondern ausgerechnet innerhalb der kapitalistischsten Organisationen überhaupt, den Großbanken und Großkonzernen.


Natürlich hängt bei Siemens oder der Deutschen Bank keine rote Fahne im Vorstandszimmer (oder vielleicht doch, ich war noch nicht drin?). Ich war lange beruflich bei vielen großen Unternehmen im Haus und auch selbst bei einem Weltkonzern angestellt gewesen. Dort konnte ich eine interessante Entwicklung beobachten, die nach einem Gespräch mit einem Mitarbeiter eines großen deutschen Bankhauses nun immer stärker ausgeprägt ist.

Ich möchte an dieser Stelle nur primär einen Punkt des Kommunismus beleuchten, nämlich die Aussage:

Der Gemeinschaft ist alles, der Einzelne ist nichts !

Genau, wie in den kommunistischen Staatsexperimenten gibt es natürlich in Konzernen eine kleine Gruppe von Menschen, die Nomenklatura, die gleicher ist, als alle anderen. Früher war das die Spitze der kommunistischen Partei, in Konzernen ist es die Vorstandsebene und Teile des Top-Managements.
In beiden Fällen gibt es natürlich darüber noch weitere Ebenen, was an dieser Stelle aber zu weit führen würde. Mir geht es mehr um die Auswirkungen bei den normalen Menschen darunter.

Im Kommunismus wird versucht, die Individualität des einzelnen Menschen zu zerstören und ihn zu einem funktionierenden Rädchen im Gesamtsystem zu machen, das im Zweifelsfall auch jederzeit ausgetauscht werden kann.

Genau diesen Vorgang beobachten wir auch in großen Konzernen. Während nach außen hin natürlich weiterhin angeblich die selbstständig mitdenkenden Mitarbeiter gesucht werden, stellt sich die Sache deutlich anders dar, wenn sie erst einmal in dem Unternehmen sind.

In den letzten Jahren haben sich nämlich die Prozesse und Vorgaben, nach denen sich jeder zu richten hat, explosionsartig vermehrt. Auch die Überwachung der Mitarbeiter wurde massiv ausgeweitet, soweit es das lokale Gesetz zulässt. In Deutschland sind dem gewisse Grenzen gesetzt, in den USA sieht das aber ganz anders aus.
Die Grenzen, in denen sich ein Mitarbeiter noch frei in seinen Entscheidungen und Verfahren bewegen kann, werden immer enger. Das betrifft übrigens nicht nur die unterste Riege, sondern auch das mittlere Management. Diese bekommen Vorgaben, wann und wie sie ihre Mitarbeiter bewerten sollen, was sie ihnen vorgeben sollen und häufig auch, wieviel Prozent besonders schlechte und besonders gute Mitarbeiter sie haben müssen, unabhängig davon, wie die Mitarbeiter in ihren Augen wirklich sind.

Extrem ist das auch in der IT (EDV) zu beobachten und dort hat es sogar einen Namen: ITIL. Ich war früher beruflich damit involviert und bis zu einem gewissen Punkt sind diese Prozesse auch durchaus sinnvoll. In Assessments hatte ich damals festgestellt, dass ganze Rechenzentren von dem Inhalt des Kopfes eines einzelnen Mitarbeiters abhingen. Wir reden hierbei von DAX-Konzernen !

Oder man hatte einen Server (Computer) im Rechenzentrum herumstehen, von dem keiner mehr wusste, was dieser eigentlich tut? Es blieb nichts anderes übrig, als den Stecker zu ziehen und zu schauen, was passiert? Kurz darauf kam ein sehr aufgeregter Anruf, denn sämtliche Händler dieser Großbank in New York konnten nicht mehr handeln.

Das ist natürlich sehr gefährlich und natürlich muss es bestimmte Dokumentationen und Prozesse geben, damit der Betrieb nicht gefährdet ist und dadurch Millionenverluste drohen. Der aktuelle Stand ist mittlerweile häufig aber so, dass Mitarbeiter, um eine kleine Administrationsaufgabe auszuführen, die rein von der Ausführung her zehn Minuten dauern würde, mehrere Tage benötigen, um die Genehmigungen und Zugänge zu erhalten.

Vieles dürfen sie auch gar nicht mehr selbst machen, sondern müssen es zwingend an andere – meist sogar extern ausgelagerte Abteilungen geben. Dort sitzen dann aber häufig Menschen – gerne auch mal in Indien, wenn es ein internationaler Konzern ist, die nur ein sehr bescheidenes Wissen über die Technik und die Gegebenheiten vor Ort besitzen. In einem konkreten Fall gab es eine wochenlange Verzögerung einer Problemlösung mit vielfachen Reparaturversuchen, wo ein geschulter Administrator die Sache in einer Stunde erledigt gehabt hätte. Die Kosten waren mindestens das Zehnfache von dem, was notwendig gewesen wäre.

Daran sieht man deutlich, dass hier etwas ziemlich aus dem Ruder gelaufen ist. Derartige Dinge passieren aus der Natur der Sache heraus, wenn der gesunde Menschenverstand vorsätzlich ausgegrenzt wird. Diese Bürokratie und massive Einschränkung der Mitarbeiter führt somit nicht etwa zu einer Kostenoptimierung oder Gewinnsteigerung, genau das Gegenteil ist der Fall. Da diese Entwicklung nun schon seit vielen Jahren zu beobachten ist und es den Konzernspitzen auch nicht verborgen geblieben sein kann, muss man die Frage stellen: warum wird es nicht geändert?

Bis zu einem gewissen Punkt unterliegt eine „Mode“ in Unternehmen immer bestimmten Wellen. Es geht ein paar Jahre in die eine Richtung, später dann wieder in die andere. Ein Abbau dieser ausufernden Kontrolle und Bürokratie ist aber bisher in vielen Unternehmen auch nicht ansatzweise in Sicht.

Deshalb drängt sich der dringend Verdacht auf, dass dieses vorsätzlich geschieht. Je selbstständiger ein Mensch ist, desto schwieriger kann er einfach ersetzt werden. Je komplexer seine Aufgabe und das notwendige Wissen dazu ist, desto umständlicher wird es, auf ihn zu verzichten.

Die klare Botschaft, die unterschwellig aber immer mehr in Unternehmen ab einer gewissen Größe um sich greift ist: „Du bist jederzeit ersetzbar!“

Damit werden die Menschen natürlich viel besser steuer- und auch erpressbar. Selbst wenn jemand einen vernünftigen Chef hat, der den Mitarbeiter sehr schätzt und weiß, was er an ihm hat, kann dieser Chef auch immer weniger selbst entscheiden. Er hat zu „executen“. Gerade in amerikanischen Firmen ist das gang und gäbe, in einem großen IT-Unternehmen aus den USA hat selbst der deutsche Geschäftsführer praktisch keine Entscheidungskompetenzen.

Die Botschaft ist klar: Der einzelne Mensch ist nichts wert!

Natürlich wird in Hochglanzbroschüren und internen Veranstaltungen gerne das genaue Gegenteil behauptet. Die tägliche Erfahrung der Mitarbeiter spricht aber eine deutlich andere Sprache.

Die hohen Herren in den Vorstandsetagen haben nur leider eines vergessen:

„Der Kommunismus ist grandios gescheitert!“

Der Mensch ist ein individuelles Wesen und wenn ihm das verwehrt wird, funktioniert vieles nicht mehr. Das dürfte auch einer der Hauptgründe sein, warum ein Berliner Flughafen nicht fertig wird oder eine Elb-Philharmonie in Hamburg mehr als das Zehnfache kostet. Die fähigen Menschen wurden dort ausgebremst oder erst gar nicht mehr herangezogen. Dass Herr Mehdorn in Berlin den einzigen nachweislichen Fachmann, der erst vor nicht allzu langer Zeit extra hinzugezogen wurde, wieder entfernt hat, zeigt deutlich diesen Sachverhalt.

Die Konzernchefs sollten sich das Schicksal des Kommunismus aber eine Warnung sein lassen.

Dieses Vorgehen in den Unternehmen passt sehr gut zum allgemeinen Trend, der von gewissen Eliten auch vorgegeben wird. Die Masse der Menschen soll abhängig und unselbstständig werden, denn man möchte sie möglichst umfangreich steuern können. Der sogenannte Mittelstand ist hierbei diejenige Gruppe, die diesbezüglich am schwierigsten zu handhaben ist. Deshalb wird dieser aufgelöst, was in allen westlichen Ländern zu beobachten ist. In naher Zukunft werden wir nun die Aktionen sehen, welche diesem Mittelstand die finanziellen Mittel für ihre Freiheit rauben werden. Der Grund ist nicht, dass die Eliten deren Geld wollen, davon haben sie mehr als genug. Der Mittelstand soll abhängig gemacht werden. Viele weitere Einschränkungen der Freiheit sind in Arbeit, wie ich in dem eBook „Das Ende der Freiheit“ ausführlich beschrieben habe.

Die guten Nachrichten sind aber, dass die Befreiung vornehmlich im eigenen Kopf anfängt. Es ist ja auch in den großen Konzernen keiner gezwungen, sich diese Prozesse und Einschränkungen anzutun. Man kann sich einen Job bei einer kleineren Firma suchen, in denen häufiger Selbstständigkeit und Kreativität noch wirklich gefragt und gewünscht sind, oder man macht sich selbstständig.

Im allgemeinen Umfeld kann man sich als Mitglied der Mittelstands natürlich auch dem entziehen, wenn man sich richtig vorbereitet, wie ich des Öfteren hier oder in meinem kostenlosen Report schon geschrieben habe. Wie im Konzernumfeld werden Sie aber für Ihre Freiheit etwas tun und aktiv werden müssen. 

Nichtstun wird Sie in die Unfreiheit führen !