Freitag, 7. Oktober 2016

Einen Schritt vor dem Dritten Weltkrieg?

In unseren Massenmedien wird momentan noch kaum darüber berichtet, aber in Syrien ist die Situation derartig eskaliert, dass wir momentan eine Krise von mindestens der Tragweite der Kubakrise 1962 haben. In Russland wird das ganz offen kommuniziert und man bereitet sich auf den Ernstfall vor, aktuell mit einer Zivilschutzübung, bei der 40 Millionen Menschen involviert sind. Sehr bald wird die Angst vor einem großen Krieg aber auch hier in aller Munde sein - und das ist kein Zufall.

Letztendlich schwelt der Konflikt zwischen USA/NATO und Russland schon länger, in Osteuropa gab es eine massive Aufrüstung der NATO, auf die Russland natürlich reagiert hat. In Syrien kam nun aber eine Eskalationsspirale in Gang, die als nächsten Schritt nun voraussichtlich eine direkte militärische Auseinandersetzung zwischen NATO und Russland befürchten lässt. Folgenden Weg haben wir in den letzten Tagen zurückgelegt:
  • Vereinbarung des Waffenstillstands in Syrien zwischen Washington und Moskau
  • Gezielter Angriff auf syrische Truppen durch die NATO, als „Versehen“ entschuldigt
  • Vermeintlicher Angriff auf einen UN-Hilfskonvoi (vermutlich False Flag) durch Syrien/Russland
  • Scheitern der Waffenstillstandsvereinbarung, Abbruch jeglicher Verhandlungen
  • Vermutlicher Angriff auf ein Lager mit „Militärberatern“ aus dem Westen durch Russland mit toten westlichen Soldaten / ev. Auch Angriff auf ein Kriegsschiff der Vereinigten Arabischen Emirate. (Beide Angriffe nicht final bestätigt)
  • Scharfe Auseinandersetzung bei der UN zwischen USA und Russland
  • Aussetzung des russisch-amerikanischen Plutonium-Managements- und Entsorgungsabkommen (PDMA) durch Moskau mit deutlichen Forderungen
  • Verhängung eines faktischenFlugverbotes über Syrien durch Russland
  • Bundeswehr Aufklärungs-Tornados in Incirlik bleiben jetzt aufgrund eines „technischen Problems“ amBoden
  • Der US-Army Chief of Staff Gen. Mark Milley drohte Russland in einer Rede und nannte einen Krieg fast unausweichlich.
Das ist der aktuelle Stand. Die Tatsache, dass alle Tornados der Luftwaffe in der Türkei urplötzlich wegen eines „technischen Problems“ nicht mehr einsatzfähig sein sollen, zeigt deutlich, dass man hier das Flugverbot der Russen wohl sehr ernst nimmt. Tatsache ist, dass Russland mit seinen dort stationierten S300/S400-Luftabwehrsystemen absolut dazu in der Lage ist, praktisch jedes unerwünschte Fluggerät abzuschießen. Sollten also die USA versuchen, trotzdem noch in der Luft zu operieren, könnten wird jeden Moment einen entsprechenden Zwischenfall erleben. Dann haben wir die erste offizielle militärische Auseinandersetzung zwischen den Großmächten. Das könnte theoretisch jetzt stündlich passieren.
Wladmir Putin hat im Rahmen der Aussetzung des Abkommens zur Vernichtung von Plutonium in seinen Bedingungen zur Wiederaufnahme auch sehr deutlich gemacht, dass nun ein Endpunkt erreicht wurde.
  1. Eine Verringerung der militärischen Infrastruktur und der Zahl der US-Soldaten, die auf dem Gebiet der NATO-Mitgliedsstaaten stationiert sind, die der Allianz nach dem 1. September 2000 beigetreten sind, auf das Niveau, auf dem sie sich befanden, als die ursprünglichen Vereinbarungen in Kraft traten.
  2. Die Beendigung der feindseligen Politik der USA gegenüber Russland, die durch Aufhebung des Magnitzky-Acts von 2012 und der Bedingungen des Ukraine Freedom Support Acts von 2014 erfolgen sollte, die direkt gegen Russland gerichtet waren.
  3. Die Aufhebung aller Sanktionen die die USA gegen bestimmte Subjekte der russischen Föderation, russische Bürger und rechtliche Körperschaften verhängt haben.
  4. Kompensation für alle Schäden, die Russland durch die Verhängung der Sanktionen erlitten hat.
  5. Die USA müssen zudem einen klaren Plan für die irreversible Plutonium-Entsorgung gemäß dem PMDA vorlegen.
Das sind deutliche Worte. Letztendlich wurde jetzt diese Eskalation heraufbeschworen, weil die USA in Syrien mit dem Rücken zur Wand stehen. Deren „Rebellen“, zu denen nachweislich auch Daesh (IS) gehört, dürften in wenigen Wochen aus Syrien vertrieben worden sein. Damit ist die USA gescheitert, in Syrien eine Marionette anstelle von Assad einzusetzen oder es wie den Irak und Libyen in einen „failed state“ zu verwandeln. Das wird Folgen für den gesamten Nahen Osten und auch den Rest der Welt haben. Wir stehen unmittelbar vor einer großen Veränderung der geopolitischen Weltordnung und eine bestimmte Gruppe in den USA sieht tatsächlich nur noch einen Krieg gegen Russland und ev. China als Ausweg, den Machtverlust zu verhindern. Das macht die Situation so gefährlich, denn diese Leute sind nicht mehr rational, ähnlich wie ein schwer verwundetes Raubtier könnten sie nur um sich schlagen. Diese Gruppierung, die unter „Neocons“, aber auch vor allem den Mächten des Establishments dahinter summiert werden können, haben immer wieder auch in der Vergangenheit deutlich gemacht, dass sie sich durchaus einen Krieg gegen Russland wünschen würden, der allerdings primär einmal mehr in Europa stattfinden sollte. Jeder, der momentan noch für Hillary Clinton und gegen Donald Trump ist, sollte wissen, dass Clinton in genau in dieser Gruppierung bestens integriert ist. Jeder, der für Clinton ist, ist für den Dritten Weltkrieg. Punkt.

Soweit die schlechten Nachrichten. Die erste gute Nachricht ist aber, dass auch in den USA und dort selbst beim Militär längst nicht alle diese Politik des gewollten Krieges mittragen. Nicht wenigen ist dort durchaus klar, was das bedeuten kann und dass es auch für die USA nicht wirklich gut sein wird. Deshalb ist zu hoffen, dass diese verrückten Kriegsplaner einfach nicht mehr die Möglichkeiten haben, tatsächlich ihre Pläne zu verwirklichen. Zudem gab es unter Obama einen beindruckenden Austausch von vielen militärischen Führern in den US-Streitkräften. Das war definitiv kein Zufall und es bleibt zu hoffen, dass diejenigen Generäle etc. entfernt wurden, die einen Krieg gegen Russland führen würden. Es könnte aber auch das genaue Gegenteil gewesen sein.
Letztendlich wurde immer versucht, durch „Experten“ und unsere Massenmedien es so darzustellen, dass Kriege durch Eskalationen dann irgendwann ausbrechen und alles mehr oder weniger zufällig geschah. Die Wirklichkeit sieht völlig anders aus.
Es zeigt sich allerdings schon recht deutlich, dass diesmal der Plan, einen Dritten Weltkrieg zu erzeugen, der erneut primär Europa in Schutt und Asche legen soll, nicht mehr funktionieren wird, da eine Gegenkraft aufgetreten ist, die offensichtlich die Oberhand gegenüber den alten Hintergrundeliten erhalten hat. Allerdings hat auch diese Kraft eine eigene Agenda und zumindest die Angst vor dem Dritten Weltkrieg ist auch dieser Seite nicht unwillkommen. Deswegen gehe ich davon aus, dass die o.g. Eskalation noch deutlich weitergetrieben werden dürfte, bis hin zu dem Punkt, an dem jeder Mensch vor einem Atomkrieg zittern wird. Dieser wird nicht geschehen, allerdings mit der Angst davor kann ich die Menschen ganz wunderbar manipulieren und in die gewünschte Richtung bugsieren. Das kann jetzt jeden Tag erfolgen oder auch erst im nächsten Jahr wirklich heftig werden.

Das meiste von dem, was wir jetzt erleben werden, ist letztendlich eine große Show, bei der aber durchaus eine Reihe von Akteuren (Politikern, Militärs, etc.), die für uns sichtbar sind, selbst auch gar nicht wissen, dass sie Teil einer Show sind. Auch wird es bei dieser Show leider sehr reale Opfer geben, denn Menschenleben sind für die Planer nichts wert. Der eigentliche Krieg wird aber in den Köpfen der Menschen stattfinden. Die beste Möglichkeit, sich hier nicht einfangen zu lassen, ist eine innere Unabhängigkeit, zusammen mit einer möglichst guten äußeren Autarkie. Zumindest eine gute Krisenvorsorge für definitiv geplante Krisenzeiträume, in denen nur noch wenig funktionieren wird, kann den Kopf schon einmal deutlich freier halten und ermöglicht eine vernünftige Analyse der Lage und der Möglichkeiten, ohne in unmittelbare Panik zu geraten. Deshalb sorgen Sie jetzt vor. Bei einem Atomkrieg wäre diese Vorsorge sinnlos, aber der wird nicht zugelassen werden. Einfach so weitergehen, wie die letzten Jahrzehnte wird es aber auch nicht, das System ist an einem Endpunkt angekommen. Zwischen diesem Atomkrieg und einem Szenario, bei dem einfach viele Jahre „nichts“ passiert, gibt es aber noch viele Zwischenstufen, bei denen eine gute Krisenvorsorge überlebenswichtig ist (was alles dazugehört, finden Sie kompakt in meinem kostenlosen eBook „Der Krisenratgeber“). Selbst die Bundesregierung und auch viele andere Regierungen haben es ihren Bürgern zuletzt klar gesagt. 

Titelbild: © Colin Cramm - Fotolia.com