Dienstag, 22. Januar 2013

Es ist Krieg - Währungskrieg !




 

Wir lesen augenblicklich in den Medien und Kommentaren von Analysten immer häufiger das Wort "Währungskrieg". In der Vergangenheit war es bei Krisen gut zu beobachten, dass Staaten, wenn sie wirtschaftlich und finanziell in Bedrängnis geraten, immer wieder zu denselben Mitteln greifen, um sich zu retten. Als ersten Schritt seiner lahmenden Konjunktur auf die Sprünge zu helfen, wertet man seine Währung ab. Die eigenen Erzeugnisse werden dadruch gegenüber den ausländischen billiger und treiben die Verkaufszahlen im In- und Ausland in die Höhe. Als angenehmer Nebeneffekt entwerten sich die eigenen Schulden im Ausland und wenn die Notenbank "unbegrenzt" eigene Staatsanleihen kauft, kann man dieses Geld auch noch sehr gut nutzen, um andere Probleme zu kaschieren. Dieses Mittel funktioniert natürlich auf Kosten der anderen Staaten, die sich das üblicherweise nur eine begrenzte Zeit gefallen lassen. Diese werten dann auch ihre Währung ab und derjenige, der in diesem Wettrennen auf der Verliererstraße ist, geht dann üblicherweise zum nächsten Schritt über: Handelsbeschränkungen, Schutzzölle, usw. .

Damit wird versucht, den eigenen Binnenmarkt zu schützen. Auch dieses funktioniert aber häufig nur eine begrenzte Zeit, denn üblicherweise ziehen die dadurch geschädigten Länder später nach. Das führt nach relativ kurzer Zeit zu einem starken Einbruch des gegenseitigen Handels, wenn zuviele Länder dieses Spiel betreiben, zum Erlahmen des kompletten Welthandels. Da die wenigsten Länder auf sich allein gestellt überleben können, folgt aus diesen Aktionen aber ein nur noch viel stärkerer Einbruch der Wirtschaft. Das schlägt dann auch sehr stark auf die Bevölkerung durch.

Wenn sich dann eine Regierung oder sogar ein Staatssystem noch halten möchte, muss sie eigentlich zwangsläufig nach externen Schuldigen suchen, um die Menschen von dem eigenen Versagen abzulenken. Das ist umso wichtiger, wenn eventuell sogar ein ganzes Wirtschaftssystem auf der Kippe steht.

Dieser Blick in die Vergangenheit gibt einen Ausblick, was nun auch heutzutage wieder vor der Tür stehen könnte:

 
Währungskrieg → Handelskrieg → Weltkrieg

Gerald Celente und andere Analysten sehen leider keine substanzielle Veränderung der menschlichen Handlungsweisen seit damals und erwarten genau wie ich diese Entwicklung nun erneut. Celente und auch ich gehen aber davon aus, dass diese Entwicklung (insbesondere der letzte Teil) durchaus von den Menschen noch aufzuhalten ist. Durch Nichtstun wird es aber nicht verhindert werden, das nur am Rande. 
 
Was sich in den ersten Januarwochen gezeigt hat ist, dass der Währungskrieg nun voll ausgebrochen scheint. Das zeigt sich sowohl in Kommentaren, wie zuletzt von Jean-Claude Juncker, als auch in konkreten Aktionen der Staaten und Notenbanken. Juncker warnte öffentlich vor einem zu starken Euro und die Nationalbank von Japan hat jetzt auch die Geldschleusen auf Druck der neuen Regierung komplett geöffnet. Es ist ein Abwertungsrennen in Gang gekommen, in dem der Euro momentan hintendran liegt und deshalb aufgewertet hat. Wir erinnern uns, auch EZB-Chef Draghi hatte im letzten Herbst den unbegrenzten Aufkauf von Staatsanleihen angekündigt. USA und England machen das ja schon länger so, sehr zum Missfallen der Chinesen. China schlägt diesbezüglich nun auch neue, deutlich schärfereTöne an. Das Wort "Währungskrieg" wird jetzt von immer mehr Analysten und Notenbankern konkret in den Mund genommen.

Chris Turner, Leiter Devisenstrategie bei ING Groep NV in London: "Der Dienstag wird als der Tag in die Geschichte eingehen, an dem europäische Entscheidungsträger im Währungskrieg einen Schuss abgegeben haben”.

Alexej Uljukajew, Erster Stellvertretender Vorsitzender der russischen Zentralbank: “Japan schwächt den Yen und andere Länder könnten denselben Weg einschlagen”.

Brasilien, Norwegen, die Schweiz und viele andere Länder agieren mittlerweile ganz ähnlich und äußern sich auch entsprechend. Kein Zweifel, der Währungskrieg ist jetzt relativ offen ausgebrochen. Interessant ist es auch, dass China massiv Nahrungsmittel wie Reis einkauft und einlagert, sowie Gold aufkauft, wo immer es dieses bekommen kann. Auch wird dieses den Chinesen privat empfohlen. Hier bereitet sich China ganz offensichtlich auf etwas vor.

In diesem Zusammenhang ist natürlich auch die Ankündigung der Bundesbank zu sehen, einen Teil des deutschen Goldes nun nach Hause zu holen. Bisher haben das nur "Schurkenstaaten" wie der Irak, Libyen oder Venezuela gemacht. Diese Aktion ist ein ziemlicher Kracher in den Märkten und könnte andere Länder auf dieselbe Idee bringen. Eigentlich ist die Aktion ja relativ bescheiden, denn 50 Tonnen Gold pro Jahr sind nicht gerade viel. Von daher fragt man sich schon, warum es dafür 7 Jahre brauchen soll ? Erst 2020 sollen insbesondere 300 Tonnen aus den USA komplett wieder in Deutschland sein. 50 Tonnen Gold lagern Sie von den Ausmaßen her bequem in Ihrem Wohnzimmer. Die 300 Tonnen könnten völlig problemlos in ein paar Wochen wieder hier sein.

10 und 100 Tonnen Gold
Hier sehen Sie die Menge von 10 Tonnen und 100 Tonnen Gold dargestellt. Wir reden also über den halben großen Block, wenn es um die Menge des jährlich zurückzuholenden Bundesbankgoldes aus den USA geht. Die sieben Jahre sind also sicherlich nicht notwendig, da so ungemein viel transportiert oder neue große Lagerstätten gefunden werden müssten. Grundsätzlich ist es ein sehr gute Idee, zumindest knapp die Hälfte der 1536 Tonnen deutschen Goldes aus dem Ausland wieder zurückzuführen. Die sieben Jahre deuten allerdings daraufhin, dass dieses Gold tatsächlich erst wieder von den jeweiligen Staaten beschafft werden muss.

Es ist ja so, dass es viel mehr Gold auf dem Papier gibt, als tatsächlich physikalisch existiert. Ein übergroßer Anteil der Besitzer von Goldszertifikaten schaut in die Röhre, wenn er sein Gold physikalisch haben möchte. Wenn zuviele gleichzeitig auf Auslieferung bestehen, dürfte deshalb die Lösung, sich etwas Gold "auszuborgen", der letzte Weg sein, bevor man die "Hosen runterlassen muss". Im letzteren Fall bricht nämlich unmittelbar das System zusammen. Von daher ist die Wahrscheinlichkeit schon sehr groß, dass die Goldmengen in den Zentralbanken kaum mehr existieren dürften. Menschen außerhalb der Zentralbanken haben ja praktisch keine Chance, das Zentralbankgold in Augenschein zu nehmen, selbst wenn es sich dabei um offizielle Staatsvertreter handelt. Das gilt übrigens auch für die Goldreservern der USA und amerikanische Politiker.

Die Bundesbank hat jetzt ja auch versichert, dass sie 20 Barren geprüft und alles in Augenschein genommen hätten. Zum einen traue ich den Amerikanern schon zu, dass sie zumindest noch 20 echte Goldbarren beibringen können und außerdem weiß auch die Bundesbank, was passieren würde, wenn sie jetzt auf die Auslieferung der 300 Tonnen binnen 2 Monaten bestehen würde und die FED dieses nicht durchführen kann. Es wirft allerdings auch ein deutliches Licht auf die tatsächliche Situation bei der FED, denn nominell hat die USA Goldreserven von 8133,5 Tonnen. Da sollten doch 300 Tonnen eigentlich kein Problem sein, oder ?

Die Gesamtmenge alles jemals auf der Welt geförderten Goldes ist übrigens von den Ausmaßen her sehr überschaubar:

Alles Gold weltweit

Die Bilder sind von demonocracy.info verlinkt, welche einmal mehr hervorragend dargestellt haben, wie Geld- und Wertmittelmengen sehr konkret aussehen.

Alles in allem zeigen die oben genannten Entwicklungen, dass wir nun offensichtlich in einen neuen Abschnitt der Krise hineingegangen sind.

In den Märkten geht übrigens der "Witz" herum, dass Frankreich jetzt Mali angreifen musste, um über die dortigen Goldminen wieder an Gold zu kommen, damit sie den Deutschen ihr Gold zurückgeben können.

Damit sind wir schon beim nächsten Thema, denn der o.g. Witz enthält leider sehr viel Wahrheit. Auch wenn es wohl nicht wegen dem deutschen Golde ist, ein sehr starker Hintergrund der militärischen Aktivitäten sind mit Sicherheit die Bodenschätze Malis (Gold, Erdöl, Uran, ...). Auch die USA hat ja AFRICOM in 2000 mit der Zentrale in Stuttgart gegründet und das Ziel ausgegeben, in den nächsten Jahren Truppen in 30 afrikanischen Staaten zu stationieren. Es geht offiziell natürlich immer nur darum, "Terroristen" zu jagen. Algerien dürfte nach dem Überfall auf die Gasanlage nicht mehr allzu lange auf sich warten lassen. Meistens werden es Staaten sein, die Bodenschätze zu bieten haben. In den letzten Jahren haben sich nämlich in vielen derartigen afrikanischen Ländern Chinesen breitgemacht. Diese haben sicherlich auch ihre eigenen Interessen, aber immerhin kommen sie nicht mit Militär, sondern mit Investitionskapital, fähigen Ingenieuren und Fachkräften. Sie schaffen Arbeitsplätze in den Ländern und auch der Anteil der Einnahmen von der Rohstoffausbeute für die Länder selbst ist angemessen. Der Westen ist dabei, Afrika zu verlieren ! Dadurch wird doch ein ganz anderes Licht auf diese Aktionen geworfen, oder ?
 
Alles in allem müssen wir also konstatieren, dass der Währungskrieg nun in vollem Gange ist. Der Handelskrieg fängt sich auch schon auf leisen Sohlen an auszubreiten. In Afrika führt das mittlerweile (in Arabien schon länger) bereits zu der dritten Stufe, dem realen Krieg. Leider ist es mittlerweile so, dass verschiedene Staaten sich überhaupt nur vor dem eigenen Crash retten können, wenn sie anderswo auf "Raubzug" gehen. Die USA aber in letzter Zeit insbesondere auch Frankreich sind dafür prominente Beispiele. Es braucht aber niemand zu glauben, dass Deutschland und andere Länger hierbei "ganz brav" wären. Wir und andere mischen auch kräftig mit, nur etwas mehr im Hintergrund.

Um Missverständnissen wie beim letzten Mal vorzubeugen: Dieser Blogbeitrag beinhaltet Teile meines letzten Newsletters und stammt somit von ein und derselben Person. Ab und zu stelle ich Kommentare meines kostenlosen Newsletters ( Anmeldung auf www.zeitprognosen.de oder www.krisenrat.info ) auch auf meinen Blog.