Das Wort „Lügenpresse“ wurde zum
Unwort des Jahres 2014 gekürt, weil die Massenmedien weit von sich
wiesen, auch nur ansatzweise nicht die Wahrheit nach bestem Wissen
und Gewissen zu berichten. Da das Gremium, welches letztendlich das
Unwort des Jahres bestimmte, damals mehrheitlich aus Medienleuten
oder den Medien nahestehenden Personen bestand, war diese Wahl dann
auch keine so große Überraschung. Ist diese Bezeichnung für die
aktuellen Massenmedien und deren Berichterstattung aber tatsächlich
so abwegig?
Zunächst einmal verwahrt man sich
gegen die Verallgemeinerung, die dieser Begriff mitbringt und
natürlich lügen die Medien nicht durchgängig und bei allen Themen.
Die Themen, bei denen aber der zugelassene Meinungskorridor sehr eng
wird und entgegengesetzte Standpunkte mit Manipulation, Verschweigen
oder auch der platten Lüge bekämpft werden, haben jedoch in den
letzten Jahren extrem zugenommen. Dabei wenden die Massenmedien auch
genau so eine derartige Verallgemeinerung an, gegen die sie sich
selbst verwahren. Je nach Themenbereich kommt Kritik an offiziellen
Standpunkten in deren Darstellung automatisch von
„Verschwörungstheoretikern“, „Putin-Verstehern“ oder
natürlich auch von „Rechtspopulisten und Rechtsradikalen“.
Der ganz große Sündenfall der
Massenmedien in der westlichen Welt geschah in der Folge des
11.9.2001. In der offiziellen Geschichte dazu stecken derartig viele
Ungereimtheiten, physikalisch extrem fragwürdige Erklärungen und
Vertuschungen, dass sich viele Fragen geradezu aufdrängen. Diese
Fragen wurden in den Massenmedien aber durchgängig nicht gestellt
und jeder, der dieses tat, wurde in Deutschland unmittelbar in die
rechte Ecke gerückt.
Seit 2008 fielen dann Russland und dort
besonders Präsident Putin im Westen in Ungnade. Die Massenmedien
begannen, kein gutes Haar mehr an Putin zu lassen und stellten
Russland wieder als einen gefährlichen Feind dar. Ein
eindrucksvolles Beispiel, mit welchen völlig unlauteren Mitteln
dabei vorgegangen wurde, konnten wir schon 2008 bei einem Interview
in der ARD mit Vladimir Putin erleben, das damals von Thomas Roth
geführt wurde, dem heutigen Anchorman der Tagesthemen. Nicht nur,
dass man mehr als die Hälfte der Aussagen Putins herausgeschnitten
hatte, es wurde auch noch stark sinnentstellend und manipulativ
gemacht. Die Krönung war es, eine Antwort Putins hinter eine ganz
andere Frage zu schneiden, was die Aussage Putins dann in einem
schlechten Licht erscheinen ließ. Von einem Versehen konnte wirklich
niemand mehr ausgehen. Diese vorsätzliche Manipulation konnte aber
zweifelsfrei nachgewiesen werden, da das vollständige Interview vom
russischen Fernsehen, das ebenfalls mitgefilmt hatte, ins Internet
gestellt wurde.
Im Verlauf des Ukrainekonflikts
eskalierte die einseitige Berichterstattung gegenüber Russland dann
bis hin zu reiner Kriegspropaganda und teilweise schon wieder
lächerlichen Aussagen. In dem Bereich haben die deutschen
Massenmedien dann tatsächlich wieder das Niveau der „Aktuellen
Kamera“ oder gar des „Schwarzen Kanals“ des DDR-Fernsehens
erreicht gehabt. Finaler Absturz jeder Glaubwürdigkeit war
schließlich die Berichterstattung des Abschusses von MH17 über der
Ukraine, was dann aber auch vielen Lesern und Zuschauern die Augen
öffnete. Seitdem erleiden die Printmedien sowie die
öffentlich-rechtlichen Sender massive Einbrüche bei ihren Auflagen
bzw. Zuschauerzahlen, aber auch im Internet.
Nicht nur Russland ist derart im Fokus
der Medien, die hier Hand in Hand mit der Politik vorgehen, jedes
Land und dessen aktuelle Regierung, die gerade aus der Sicht
westlicher Strategen in Ungnade gefallen ist, wird in gleicher Weise
angegriffen. Es wird dabei häufig nur wenig verborgen, dass man
damit einen Krieg in der Öffentlichkeit durchsetzen möchte. Syrien
steht hierbei seit Jahren an erster Stelle, wobei gerade dort
erstaunlich ist, mit welchen Quellen die Massenmedien ihre
Berichterstattung untermauern. Es werden immer wieder Bilder gezeigt,
welche die angeblichen Grausamkeiten des „Diktators Assad“
belegen sollen und die sich dann später als uralte Fotos aus dem
Irak herausstellen. Der Nachweis, dass Assad angeblich Chemiewaffen
eingesetzt hätte, kam von einem einzelnen Engländer, der mit einem
Freund die „Beweise“ dafür lieferte. Bis heute finden wir immer
wieder die ominöse Firma „Bellingcat“ als Quelle für angebliche
Untaten der fokussierten Länder bzw. Präsidenten in den
Massenmedien. Auch bei dem „Nachweis“, dass Russland MH17
abgeschossen haben soll, war sie wieder behilflich. Hinter Bellingcat
verbirgt sich primär ein Brown Moses bzw. Eliot Higgins, wie er
wirklich heißt. Er hat keinerlei Qualifikationen, seine Analysen
wurden von wirklichen Fachleuten zerpflückt, was aber die
Massenmedien oder auch NATO-Oberbefehlshaber Breedlove nicht weiter
störte. Schließlich lieferten seine Analysen immer das „richtige“
Ergebnis. Mit derartigen Quellen zeigen aber die selbst ernannten
„Qualitätsmedien“, wie weit es mit ihrer Qualität tatsächlich
gekommen ist.
Letztendlich kam das Wort „Lügenpresse“
erst mit den PEGIDA-Demonstrationen wieder in Mode, denn die dortigen
Demonstranten mussten feststellen, dass über sie in den Massenmedien
völlig verzerrt berichtet wurde. Über viele Monate war der
Meinungskorridor im Bereich Zuwanderung und Flüchtlinge bei
Massenmedien und Politik extrem eng. Jegliche negativen
Begleiterscheinungen und Probleme wurden verschwiegen, geleugnet und
kleingeredet. Kritik wurde unmittelbar als „Hetze“ betrachtet und
automatisch als fremdenfeindlich eingeordnet. Hier haben wir
allerdings nach Silvester 2015 eine Wende erleben dürfen. Wir finden
nun besonders in den Printmedien Artikel über Missstände, Probleme
und negative Folgen der Migrationspolitik, die nur wenige Wochen
zuvor von genau denselben Medien als „Hetze“ gebrandmarkt worden
wären.
Es wurden in den Massenmedien bis dahin
auch immer primär Familien und dort besonders Kinder in
Filmberichten und auf Fotos als Flüchtlinge gezeigt, obwohl schon
damals nach ganz offiziellen Zahlen des BAMF (Bundesministerium für
Migration und Flüchtlinge) über zwei Drittel der Flüchtlinge
Männer waren. Man nutzte aber sehr gezielt die Macht der Bilder, um
eine andere scheinbare Wahrheit zu verbreiten.
Negativer Höhepunkt die Bilderkampagne
war das Bild des kleinen syrischen Jungen Aylan, der im Mittelmeer
ertrank und dann angeschwemmt wurde. Die dazu erzählte Geschichte
hatte in den meisten Massenmedien aber eklatante Lücken, damit der
gewünschte Effekt nicht beeinträchtigt wurde. Ein Interview des
kanadischen Fernsehens mit der dort lebenden Tante des Jungen
offenbarte aber, dass der Vater von Aylan mit seiner ganzen Familie
bereits seit 2012 in der Türkei lebte und nur mit seiner Familie auf
das Boot ging, um nach Deutschland zu kommen. Dort erhoffte er sich
eine Zahnsanierung, nachdem ihm die Einreise nach Kanada verweigert
wurde.
Damit nicht genug, war dieses Bild von
dem toten Jungen am Strand aber auch nachweislich gestellt. Aylan ist
tatsächlich ertrunken, er wurde allerdings an einer ganz anderen
Stelle angespült, die aufgrund des felsigen Strandanschnitts aber
nicht so gut für derart eindrückliche Fotos geeignet war. Bilder
der US-Nachrichtengesellschaft CNBC belegen dieses. Schließlich
wurde danach die Leiche zum Fototermin auf den bekannten Sandstrand
gebracht. Die Macht der Bilder ist den Massenmedien durchaus sehr
bewusst, deshalb arbeiten sie ganz extrem damit. Schon die richtige
Auswahl des Bildausschnitts kann die Bedeutung eines Bildes
vollständig umkehren.
Wenn nun Medienkritiker von einer
„Gleichschaltung“ der Massenmedien bei bestimmten Themen
sprechen, kommt häufig das Gegenargument, dass so etwas doch heute
gar nicht mehr möglich sei. Zunächst einmal ist es offensichtlich,
dass bei Themen wie Russland, Flüchtlings- und Migrationsthematik
und einer Reihe von anderen Bereichen die Berichterstattung doch
erstaunlich einförmig ausfällt, egal, welches Massenmedium Sie
ansehen. Gegensätzliche Darstellungen finden Sie nur noch im
Internet, in wenigen kleinen unabhängigen Printmedien und auf dem
Buchmarkt. Allein das ist schon sehr verdächtig, zumal sich die
Berichterstattung der Massenmedien erstaunlich stark an die
Vorstellungen der Politik anlehnt.
Zunächst einmal haben wir tatsächlich
eine scheinbare ungeheuere Medienvielfalt in unserem Land. Hunderte
von Printmedien und Dutzende von TV- und Radiostationen spiegeln uns
eine große Auswahl vor. Wenn man aber einmal genauer hinschaut,
schrumpft diese Vielfalt auf ein bis zwei Handvoll großer
Medienkonzerne zusammen, die den überwiegenden Anteil der
Zeitschriften und Zeitungen sowie privaten TV- und Radiostationen
unter sich vereinen. Diese Konzerne sind zumeist in der Hand einer
Familie oder sogar einzelner Personen. Liz Mohn, Friede Springer,
Burda oder Madsack sind hier nur einige bekannte Namen. Im
internationalen Umfeld ist das besonders in westlichen Ländern ganz
ähnlich. Eine wichtige Rolle spielen auch die großen
Nachrichtenagenturen wie DPA, Bloomberg oder Thomson-Reuters.
Die Führungsgremien der
öffentlich-rechtlichen Sender in Deutschland sind fast
ausschließlich mit Menschen besetzt, die das richtige Parteibuch
besitzen. Ohne Parteimitgliedschaft haben Sie kaum eine Chance, dort
hineinzukommen. Dazu kommen noch viele aktive Politiker, beim ZDF hat
sogar das Bundesverfassungsgericht festgestellt und gerügt, dass es
zu viele seien. An der Spitze der Massenmedien finden wir also eine
sehr begrenzte Anzahl von sehr einflussreichen Menschen, die den
globalen Kurs bestimmen. Natürlich können diese Führungskräfte
sich nicht um jede Sendung und jeden einzelnen Artikel kümmern. Die
Hierarchie sorgt aber wie in jedem anderen Unternehmen auch dafür,
dass die grundsätzliche Richtung stimmt.
Dann sind aber auch viele
untergeordnete Führungskräfte in einschlägigen Organisationen
Mitglied, besonders die Atlantikbrücke sticht hierbei heraus. Diese
Organisation, die ganz öffentlich auf ihre Fahne geschrieben hat,
das Bild der USA zu „optimieren“, beherbergt eine Vielzahl von
bekannten und weniger bekannten Medienleuten. Das wurde zuletzt sogar
einmal in der Satiresendung „Die Anstalt“ gut aufgedeckt, basiert
aber letztendlich auf belastbaren Studien und kann als erwiesen
gelten. Dafür wurde die Anstalt dann auch gleich von zwei
betroffenen Medienschaffenden gerichtlich belangt, wobei aber nicht
die Mitgliedschaft an sich infrage gestellt wurde. Letztendlich
verloren die Kläger auch vor Gericht. Normalerweise kommt von diesen
Menschen dann die Aussage, dass die Mitgliedschaft in Organisationen
wie der Atlantikbrücke natürlich keinerlei Einfluss auf deren
Medienarbeit haben würde. Letztendlich straft aber deren eigene
Arbeit diese Aussage täglich Lügen. Wenn man noch Berichte von Insidern und
Aussteigern aus dem Mediengeschäft hinzunimmt, erhält man ein
relativ gutes Bild, wie die Steuerung der Massenmedien heute
funktioniert.
Eine klassische Zensur mit staatlichen
Zensoren gibt es tatsächlich kaum, es ist ein geschicktes System, um
Redakteure zur bewussten oder unbewussten Selbstzensur anzuleiten. Es
wurden aber auch immer wieder Exempel statuiert, wenn sich jemand
nicht an die allgemeinen Vorgaben halten wollte. Man bestraft einen
und erzieht hundert andere.
Die direkte Variante gibt es durchaus
auch, es wurde ja bekannt, dass Angela Merkel am 8. Oktober 2008 die
Chefredakteure der größten Massenmedien ins Kanzleramt geladen
hatte, um ihnen dort die Richtlinie zur Berichterstattung im Bezug
auf die Finanzkrise zu geben. Es würde im Rahmen dieses Artikels nun
zu weit führen, herauszuarbeiten, wer letztendlich tatsächlich die
Richtlinien für die Massenmedien herausgibt und durchsetzt.
Politiker sind hierbei zumeist nicht die wirklichen Akteure, sondern
auch nur Getriebene.
Kommen wir noch einmal auf den Begriff
„Lügenpresse“ zurück. Wenn man ein wenig nachforscht, stellt
man fest, dass es diesen Begriff fast so lange schon gibt, wie die
Presse selbst. Natürlich wurde den Mächtigen dieser Welt sehr
schnell bewusst, wie ihnen die Medien helfen aber auch schaden
können. Deshalb wurde immer wieder versucht, Einfluss auf diese zu
nehmen. Im historischen Rückblick kam der Begriff „Lügenpresse“
immer dann auf, wenn Kriege oder Revolutionen anstanden. Deshalb
sollte es uns zu Denken geben, dass genau jetzt dieser Begriff erneut
in vieler Munde ist.