Ich habe es in meinem
Blogbeitrag „Demokratie - Demokratur - Diktatur, wo stehen wir gerade ?“
bereits schon einmal
angesprochen und möchte es in diesem Artikel noch weiter vertiefen.
Stand die Sowjetunion Pate
bei der Gestaltung der EU?
Dieser Vergleich wird von
politisch korrekten Mitbürgern und Politikern natürlich als
„absurd“ abgelehnt werden, aber ist er das wirklich ?
Nun bin nicht ich
derjenige, der diesen Vergleich aufbringt, nein es waren
ausgerechnet ehemalige Dissidenten aus der Sowjetunion. Merken Sie
sich den Begriff „Dissident“ gut, denn wir werden noch öfter in
neuem Zusammenhang auf ihn treffen.
Wikipedia sagt dazu:
Der Begriff
Dissident
(vom lateinischen dissidere
für „nicht übereinstimmen“, „getrennt sein“ oder
„widersprechen“) oder Systemkritiker
bezeichnet einen Andersdenkenden, der seine von der Regierungslinie
oder -politik abweichende Meinung öffentlich ausspricht. Im
Allgemeinen wird der Begriff nur für Andersdenkende in Diktaturen
und totalitären
Staaten verwendet, weil das ungehinderte
Aussprechen
der eigenen Meinung in Demokratien
ein Grundrecht
ist und damit selbstverständlich sein sollte.
Bekannte Dissidenten
des Ostblocks in der Sowjetära sind Andrej
Sacharow, Alexander
Solschenizyn, Wladimir
Bukowski und Václav
Havel.
Gerade Wladimir Bukowski hat sich sehr
eindrücklich über diesen Vergleich geäußert. Er war es wohl auch,
der den Begriff EUdSSR erfunden hat.
“Hier ist nicht der Raum, um in Detail zu erklären,
was die EU ist. Es genügt zu sagen, dass ich sie EUSSR nenne, und
viele europäische Politiker, die die EU ablehnen, haben meine
Wortspielerei aufgegriffen. Ihrem Wesen nach ist die EU noch ein
weiterer Versuch der Linken noch einen weiteren sozialistischen Turm
zu Babel zu bauen – einen überregulierten, überbürokratisierten
Bundesstaat mit einem “Demokratiedefizit” (wie die
pro-EU-Politiker die äußerst undemokratische Natur des Monsters
nennen.)
Das gesamte Konzept für dieses Projekt wurde von der
Sozialistischen Internationale (in Konsultation und Kooperation mit
Moskau) Ende der achtziger Jahre erfunden, und wurde von ihnen als
“Konvergenz”-Mechanimus angesehen (Erinnern wir uns an
Gorbaschows Slogan vom “Gemeinsamen europäische Haus). Also, 15
Jahre später ist die Hälfte dieses Projekts Wirklichkeit geworden
(die andere Hälfte -der sowjetische Block- ist zusammengebrochen).
Der reale Motor hinter diesem Projekt ist heute die
französische-deutsche Allianz (die ist es, die Präsident Bush als
“die Achse des Bösen” hätte bezeichnen sollen). Obwohl beide
Partner wissen, dass ihre Partnerschaft äußerst unbehaglich ist
(die Franzosen als Franzosen glauben, dass sie Europa beherrschen
werden, während die Deutschen für alles bezahlen; die Deutschen als
Deutsche glauben, dass sie eine neue sozialdemokratische Ordnung
im vereinten Europa etablieren werden, und somit den Traum aller
deutschen Träumer von Bismarck bis Hitler), wissen sie auch, dass
sie zusammenhalten müssen, damit nicht das gesamte Gebäude
zusammenbricht.”
Quelle: frontpagemag.com
“Ich beziehe mich auf Strukturen, auf bestimmte
Ideologien, die uns eingeflößt wurden, auf die Pläne, die
Richtung, die unausweichliche Expansion, die Auflösung der
Nationalstaaten, die allesamt das Ziel der Sowjetunion waren. Die
meisten Leute begreifen dies nicht. Sie wissen einfach nicht, wir
jedoch wissen es, weil wir in der Sowjetunion aufwuchsen, wo wir die
sowjetische Ideologie an Schulen und Universitäten lernen und
studieren mussten. Das ultimative Ziel der Sowjetunion war es, eine
neues historisches Staatsgebilde zu erschaffen, das Sowjetvolk, das
den gesamten Globus umspannt. Das selbe gilt für die heutige EU. Sie
(die EU-Kommission) versuchen, ein neues Staatsvolk zu erschaffen,
das sie “Europäer” nennen, was immer das heißen mag.”
Quelle: The Brussels Journal
Bukowski ist aber nicht der Einzige, der sich in
dieser Richtung geäußert hat.
Auch Vaclav Havel sagte: “Eines ist sicher: Wie
einst in der UdSSR werden sehr wichtige Entscheidungen nicht in den
Ländern getroffen, die sie betreffen”
Quelle: Wiener Zeitung
http://www.wienerzeitung.at/
Wir können mit Sicherheit davon ausgehen, dass diese
Menschen nicht leichtfertig einen derartigen Vergleich ziehen. Andere
Menschen, die das tun, werden sofort beschuldigt, die Schrecken der
kommunistischen Diktatur zu verniedlichen und die Opfer zu verhöhnen.
Diesen Vorwurf kann man bei ehemaligen Dissidenten dieser
kommunistischen Diktatur nicht machen, denn sie haben die
schrecklichen Seiten dieses Systems am eigenen Leibe erfahren. Sie
ziehen diesen Vergleich mit Sicherheit nicht leichtfertig, deshalb
sollte man ihnen zuhören. Insbesondere, da sie ein derartiges System
von innen heraus schon einmal erlebt haben, sind sie natürlich sehr
aufmerksam, wenn sich ähnliche Tendenzen erneut woanders zeigen.
Zunächst möchte ich aber an dieser Stelle
feststellen, dass es momentan natürlich glücklicherweise noch eine
große Anzahl von Unterschieden zwischen der Sowjetunion und der EU
gibt. Wäre dem nicht so, könnte ich diese Zeilen hier gar nicht
mehr schreiben.
Allerdings müssen wir auch in die Zukunft schauen,
denn die Elite versucht uns nun seit vielen Jahren gewisse Dinge
schmackhaft zu machen, welche am Ende aber in ein System führen
werden, das sich tatsächlich nicht mehr sehr von der Sowjetunion
unterscheiden wird.
Sehen wir uns nun die aktuellen Unterschiede zwischen
der heutigen EU und der Sowjetunion einmal genauer an:
- Heutzutage kann jedermann noch frei seine Meinung zu vielen Dingen äußern, ohne eine direkte Verfolgung befürchten zu müssen. Er kann das mündlich oder auch schriftlich im Internet oder in Büchern machen.
- Es werden Menschen noch relativ selten weggesperrt oder sogar umgebracht, wenn sie eine kritische Meinung zum System äußern.
- Die Menschen können noch frei in der Welt umherreisen.
- Die Menschen haben freie Berufs- und Religionswahl.
- Die Menschen können neue Parteien gründen und diese auch wählen.
- Es herrscht keine Mangelwirtschaft, eher Überfluss.
- Es gibt noch unabhängige Gerichte und Richter.
Diese Dinge waren in den sozialistischen und
kommunistischen Staaten des Ostblocks zum großen Teil nicht möglich,
von daher sind wir aktuell sicher noch ein gutes Stück weit von dem
System der Sowjetunion entfernt, keine Frage.
Wie kommen dann aber Menschen auf die Idee, einen
derartigen Vergleich zu ziehen?
Nun, besonders in den letzten Jahren sind eine Reihe
von Rechten und Freiheiten insbesondere innerhalb der EU ausgehebelt
worden. Beginnen wir einmal mit den o.g. Punkten, die leider nicht
mehr in vollem Umfang so gültig sind, insbesondere auch, wenn man
einen Blick auf die zukünftigen Planungen der EU wirft.
Ad 1. Insbesondere in Deutschland gibt es natürlich
schon Meinungen zu bestimmten Themen, wegen denen Sie durchaus im
Gefängnis landen können. „Volksverhetzung“ ist hierbei der
entscheidende Begriff. Ohne jetzt auf den Wahrheitsgehalt der einen
oder anderen Aussage eingehen zu wollen, sind bestimmte
Meinungsäußerungen in Deutschland verboten und werden streng
geahndet. Meiner Meinung nach müsste eine funktionierende Demokratie
jede Meinungsäußerung aushalten können, auch wenn diese abstrus
ist und vielleicht die Vergangenheit anders darstellt, als diese
gewesen ist. In einer echten Demokratie muss es möglich sein, mit
Argumenten gegen diese Meinungen vorzugehen und nicht mit Verboten.
Wenn diese Argumente gut und stichhaltig sind, wird sich „das Volk
nicht verhetzen lassen“.
Neben diesem sehr offensichtlichen Verbot gibt es
aber in ganz Europa und ebenfalls z.B. in den USA mittlerweile auch
verdeckte Einschränkungen der freien Meinungsäußerung und diese
werden immer umfangreicher und stärker. Als Angestellter bei einem
Unternehmen, noch mehr beim Staat und mittlerweile ganz extrem bei
den Massenmedien, ist Ihre freie Meinungsäußerung teilweise schon
sehr eingeschränkt, wenn Sie Ihren Job behalten möchten.
Die sogenannte „Political Correctness“ erfordert
ganz besonders in immer mehr Bereichen, dass Sie einer bestimmten
Meinung folgen müssen. In den Massenmedien hat das bereits dazu
geführt, dass diese schon sehr ähnlich den Massenmedien des
Ostblocks geworden sind. In einer Reihe von Themenbereichen wird
mittlerweile eine Einheitsmeinung verbreitet. Da helfen auch nicht
mehr die immer noch löblichen Ausnahmen an der einen oder anderen
Stelle. In der ARD werden Sie um 20:15 Uhr keine Sendung zu den
wahren Gründen der Finanzkrise und deren Folgen, zu den wahren
Verursachern von 9/11 oder auch eine EU-kritische Sendung mit den
Inhalten dieses Artikels zu sehen bekommen. Wenn, dann vielleicht in
ARTE oder um 23:15 Uhr in WDR3. Sobald die Gefahr besteht, dass zu
viele Menschen auf „die falschen Ideen“ gebracht werden, agieren
unseren Medien mittlerweile wie die des damaligen Ostens.
Die Tagesschau hat noch
nicht den Ruf der Aktuellen Kamera der DDR, aber man bewegt sich in
diese Richtung. Bei Themen wie Syrien oder Iran wird beispielsweise
Kriegspropaganda ausgestrahlt. Assad ist böse und Mahmud
Ahmadinedschad möchte Israel auslöschen und
ist verrückt. Andere Meinungen kommen dort nicht mehr vor. Das ist
nur ein Beispiel von vielen. An den Massenmedien kann man bereits
sehr gut beobachten, dass hier etwas mit der Freiheit im Westen schon
nicht mehr stimmt.
Ad 2. Auch hier hängt es
sehr stark davon ab, wie bekannt Sie sind, welche Macht Sie besitzen
und wie viele Menschen Sie erreichen können? In großer Anzahl
werden Menschen noch nicht beseitigt, als Person der Öffentlichkeit
kann Ihnen das aber durchaus passieren, wenn Sie andere Warnungen
zuvor ignorieren. Herrhausen, Rohwedder, Barschel, Möllemann, Heisig
sind nur ein paar Beispiele dafür. In den USA ist man da schon ein
ganzes Stück weiter, denn dort gibt es bereits Gesetze, welche
erlauben, unliebsame Zeitgenossen ohne Gerichtsverfahren mittels
Drohnen zu töten. Das wurde gerade aus einem geleakten staatlichen
Memo bekannt. Auch in Europa wird ja intensiv daran gearbeitet,
Drohnen zur Überwachung von Städten und Menschen einzusetzen. Der
Schritt, diese Drohnen dann auch zu bewaffnen, ist nur ein kleiner.
Im Visier sind in den USA auch ganz offiziell bereits Kritiker der
Regierung.
Ad 3. Das gilt noch relativ uneingeschränkt,
allerdings auch deswegen, da es keine besseren Alternativen gibt, die
in großer Zahl die Menschen anziehen. Kapitalverkehrskontrollen sind
mittlerweile allerdings schon explodiert, die Menschen haben nicht
mehr so einfach die Möglichkeit zu bestimmen, wo sie ihr Geld
deponieren möchten. Das führt zu immer drastischeren Kontrollen.
z.B. wenn Sie in die Schweiz möchten.
Durch den „Krieg gegen den Terror“ müssen wir
alle bei Reisen aber immer entwürdigendere Kontrollen über uns
entgehen lassen, insbesondere bei Flugreisen.
Ad 4. Das gilt momentan auch noch, bezüglich des
Berufs habe ich aber bereits geschrieben, dass dieses unter Umständen
mit der Einschränkung Ihrer freien Meinungsäußerung verbunden ist.
Was die Religion betrifft, müssen Sie leider mittlerweile
ausgerechnet als Christ damit rechnen, schlechter behandelt zu
werden, als andere Religionen.
Ad 5. Das gilt auch noch, allerdings haben diese
Parteien praktisch keine Chance, groß und bekannt zu werden, da
ihnen die Mittel und die mediale Aufmerksamkeit fehlt. Es gibt in
Deutschland keine Partei, die eurokritisch wäre, obwohl die Mehrzahl
der Bundesbürger dieser Meinung ist. In Österreich scheint sich ja
mit dem Team Stronach gerade eine entsprechende Partei zu bilden, die
durch die finanziellen Mittel des Milliardärs Stronach auch schon
einen guten Bekanntheitsgrad erreicht hat. Deutschland ist aber zu
wichtig für den Fortbestand von Euro und EU, deshalb wird hier
versucht, derartige Bewegungen klein zu halten. Es liegt aber auch
ganz klar an den Menschen, das muss an dieser Stelle auch einmal
gesagt werden.
Allerdings haben die nationalen Parlamente auch immer
weniger in Europa zu entscheiden, dazu später mehr.
Ad 6. Das ist vollständig richtig, wobei wir bei der
Energieerzeugung schon gerade einen anderen Weg gehen. Hier könnte
Strom demnächst auch ein knappes Gut werden. Dann gibt es natürlich
noch das Problem, dass alles in mehr als ausreichender Zahl zur
Verfügung steht, es aber immer weniger Menschen gibt, die sich das
auch noch leisten können. Der Mittelstand wird aufgelöst, in den
USA bereits schon viel mehr, als hierzulande. Das Ergebnis ist am
Ende aber das gleiche, ob bestimmte Waren nicht verfügbar sind oder
ob ich sie mir nicht mehr leisten kann. Insbesondere in den
südeuropäischen Krisenländern ist das schon überdeutlich
sichtbar.
Für die Nomenklatura der Sowjetunion war auch alles
gegen Westwährung verfügbar. Auch im Intershop konnten die
DDR-Bürger viel einkaufen, wenn sie denn Westwährung hatten.
Ad 7. Die Gerichte sind noch unabhängig, entscheiden
aber häufig nicht mehr so. Das Bundesverfassungsgericht ist ein
gutes Beispiel dafür. Die Staatsanwaltschaft in Deutschland ist
weisungsgebunden, deshalb wird in bestimmten Fällen gar nicht erst
ermittelt. Aber auch die Richter werden immer stärkerem Druck von
unterschiedlichen Seiten ausgesetzt. Ganz besonders trägt hier auch
die Political Correctness Früchte, gegen die kaum noch ein Richter
ankommt. Das führt zu einer teilweise haarsträubenden
Ungleichbehandlung Angeklagter, abhängig von deren Abstammung. Hinzu
kommt eine immense Arbeitslast auf den Gerichten, die dann häufig zu
„Standardurteilen“ führt.
Sie sehen also, dass viele der Unterschiede zu den
repressiven kommunistischen Systemen immer mehr aufgeweicht werden
und es leider viele Anzeichen dafür gibt, dass dieses in Zukunft
schlimmer und nicht wieder besser werden wird.
Wenn wir nun aber zu dem konkreten Vergleich der EU
mit der Sowjetunion kommen, fällt auf, dass die nationalen
Parlamente und damit die von den Menschen gewählten dortigen
Parteien immer weniger Dinge überhaupt noch entscheiden dürfen,
denn vieles ist bereits auf die EU verlagert worden und es gibt keine
Möglichkeit des „Neins“ mehr. Durch den ESM ist die wichtigste
Souveränität, nämlich die Budgethoheit bereits abgegeben worden.
Mit dem ESM ist das noch ein wenig „durch die Hintertür“
geregelt, aber man ist ja drauf und dran, dieses nun auch ganz offen
einzurichten. Der nächste Schritt, der auf der Agenda steht, wenn
man einmal das Strategiepapier von Herman von Rompuy gelesen hat, ist
die „Harmonisierung der Sozial- und Wirtschaftspolitik“. So mag
es zwar sein, dass wir zwar noch ein nationales Parlament sogar mit
richtig guten Parteien haben, diese aber leider nichts mehr wirklich
Wichtiges entscheiden dürfen.
In Deutschland ist das mit den „richtig guten
Parteien“ aber noch ein weiter Weg. Wie ich in meinem vorletzten
Blogbeitrag „Demokratie, Demokratur, Diktatur – wo stehen wir?“
aufgezeigt hatte, haben wir bei wichtigen Abstimmungen im Deutschen
Bundestag mittlerweile Ja-Stimmenanzahlen, die der DDR-Volkskammer
nicht mehr unähnlich sind. Folgerichtig wird bei immer mehr
Kommentatoren von „Blockparteien“ gesprochen.
Innerhalb des Bundestags stoßen wir nun auch wieder
wörtlich auf den Begriff „Dissident“. So werden dort nämlich diejenigen
Abgeordneten genannt, die sich noch eine eigene Meinung leisten und
gegen die Mehrheitsmeinung votieren und reden. Diese begriffliche
Entsprechung zu den alten, totalitären Systemen kommt also sogar
direkt von unseren Volksvertretern! Auch in den USA werden system-
und regierungskritische Menschen mittlerweile ganz offiziell so
bezeichnet.
Wenn wir nun auf die EU schauen, stellen wir fest,
dass es dort überhaupt nur eine demokratisch gewählte und
legitimierte Institution gibt, nämlich das Europaparlament.
Ausgerechnet dieses hat aber leider praktisch wenig Macht und ist
primär ein Debattierklub. Das Parlament muss zwar bei einigen großen
Veränderungen zustimmen, aber häufig in der Form, dass es nur in
Bausch und Bogen etwas ablehnen kann. Das traut man sich dann häufig
nicht, weil sofort die große Krise dadurch heraufbeschworen wird. Es
kann beispielsweise nicht einzelne Kommissare ablehnen, sondern nur
die gesamte Kommission.
Es hat kein unmittelbares Initiativrecht und kann
deshalb keine eigenen Gesetzesentwürfe einbringen. Dieses Recht
besitzt nur die EU-Kommission. Die Kontrollfunktion kann es nur
ausüben und durchsetzen, wenn es beim Europäischen Gerichtshof
klagt. Es darf zwar Fragen stellen und die Kommission muss auch
berichten. Wirklich beeinflussen oder stoppen kann das Parlament
dieses aber nur durch ein Misstrauensvotum gegen die gesamte
Kommission. Wenn dem Parlament etwas an einem Gesetz oder einer
Verordnung nicht passt, muss es also die komplette Kommission
hinauswerfen, um das durchzusetzen. Dieses passiert aufgrund der
Dimension dieses Vorgangs natürlich praktisch nie. Es gibt dann
bestimmt Politikbereiche, in denen das Parlament nach dem Vertrag von
Nizza noch weniger Mitspracherechte hat. Das betrifft die gemeinsame
Außen- und Sicherheitspolitik, die Wettbewerbspolitik und Teile der
gemeinsamen Handelspolitik. Letztere zwei sind natürlich genau
diejenigen Bereiche, die besonders interessant für Konzerne
erscheinen. Außen- und Sicherheitspolitik würde ich auch nicht
gerade als einen unwichtigen Bereich charakterisieren.
Die wirkliche Macht
in der EU hat die Europäische Kommission und die dortigen Kommissare
sind in keinster Weise demokratisch legitimiert. Diese nutzen einen
großen Beamtenapparat mit Ausschüssen, um ihre Vorhaben und Gesetze
zu formulieren und durchzubringen. Durch entsprechende Lobbyarbeit
wird ihnen dabei häufig die Feder von großen Konzernen geführt.
Zuletzt wurde dieses wieder sehr krass deutlich, als neue
Datenschutzverordnungen teilweise direkt von
Papieren
der Konzerne Google, ebay und co.
in Gesetzentwürfe
kopiert wurden.
Ich möchte an dieser
Stelle nicht zu sehr in die Verfahren der EU einsteigen,
grundsätzlich hat das Parlament schon einige Möglichkeiten, seine
Meinung einzubringen, allerdings läuft am Ende alles immer wieder
auf die Europäische Kommission als letzte Instanz hinaus.
Wir haben also den
primären Machtfaktor EU-Kommission, wir haben eine Menge Ausschüsse,
die Sachfragen bearbeiten und wir haben das Europäische Parlament
mit wechselweisem Sitz in Straßburg und Brüssel, das nur eine
geringe tatsächliche Macht besitzt.
Hinzukommt noch der
EU-Ministerrat, der sich aus nationalen Vertretern aus jedem
Mitgliedsland zusammensetzt, die von der jeweiligen nationalen
Regierung ausgewählt und ermächtigt werden, verbindliche
Entscheidungen zu treffen. Offiziell heißt er „Rat der
Europäischen Union“ und tritt je nach politischem Fachgebiet in
unterschiedlichen Zusammensetzungen zusammen. Dieser Rat erlässt
Leitlinien, kann aber nicht selbst in die Rechtssetzung der EU
eingreifen.
Zuletzt gibt es noch den
Europäischen Rat, der sich aus den Staats- und Regierungschefs der
Mitgliedsstaaten zusammensetzt. Die zweimal pro Halbjahr
stattfindenden EU-Gipfel sind das Forum dazu. Hier wird versucht,
Konsens in bestimmten wichtigen Fragen zwischen den einzelnen Ländern
zu erreichen.
Schauen wir uns nun einmal
die Struktur der Sowjetunion an, wie sie von 1977 – 1988 war.
Auch dort gab es ein
„Parlament“, den Obersten Sowjet . Dieser teilte sich in den
Sowjet der Union und den Sowjet der Nationalitäten auf. Nominell
eigentlich mit einiger Macht ausgestattet, machten die Abgeordneten
dort primär nur eines: „Klatschen!“ Die Macht war im Präsidium
oder auch Politbüro versammelt mit dem Vorsitzenden als
Staatsoberhaupt. Der Ministerrat agierte als exekutive Gewalt, machte
aber letztendlich nur die Detailarbeit für das Präsidium. In den
staatlichen Komitees waren dann Beamte damit beschäftigt, eng
umgrenzte fachliche Teilbereiche zu regeln.
Sie sehen auch rein optisch, dass die Struktur der
ehemaligen Sowjetunion und der EU sehr ähnlich sind. Auch die
Machtverteilung und zum Teil sogar die Aufgabenbereiche gleichen sich
erstaunlich. (dass die einzelnen Sowjetkammern nun 751 und das
EU-Parlament mit 750 praktisch die identische Anzahl an Abgeordneten
haben, ist zwar interessant, aber nicht wirklich relevant bei dieser
Betrachtung).
Man darf nicht vergessen, dass am Anfang es durchaus
auch im Kommunismus ja der Wille zu einer starken Mitbestimmung des
Volkes (dort der Arbeiterschaft) vorhanden war. Begonnen hatte alles als „Räterepublik“, in der eben die Räte zur Vertretung der
einzelnen Gruppen die Geschicke des Staates leiten sollten. Am Ende
gab es dort aber nur eine Partei, die KPdSU und diese vereinte alle
Macht auf sich. Deshalb wurde alles andere auch Makulatur.
In der EU gibt es natürlich noch eine Vielzahl an
Parteien, aber genau wie im Bundestag stellt sich natürlich die
Frage, wie unterschiedlich diese noch agieren? In der Volkskammer
der DDR gab es auch nicht nur die SED, sondern eben auch die
„Blockparteien“, die zwar einen anderen Namen trugen, ansonsten
aber überall mit der SED einer Meinung waren.
Wenn man es mit der Demokratie in der EU wirklich
ernst meinen würde, müsste das Europäische Parlament ganz andere
Befugnisse bekommen. Warum wählt es nicht die Kommissare einzeln und
kann diese auch wieder einzeln entlassen? Wieso kann das Parlament
keine Gesetzinitiativen einbringen und warum ist es extrem schwierig,
diejenigen von der Kommission zu stoppen?
Die Regierungschefs im Europäischen Rat haben ja
aber in der Vergangenheit schon sehr deutlich gemacht, dass sie von
einer Beteiligung des Volkes wenig bis gar nichts halten. Am
deutlichsten wurde dieses bei der Durchsetzung der EU-Verfassung.
Verfassungen werden üblicherweise direkt vom Volk abgesegnet und man
probierte es auch, scheiterte aber in den meisten Ländern kläglich,
in denen man es probiert hatte, wie z.B. in Frankreich und Holland. In
Deutschland hatten wir nie die Chance, Politiker haben da ja
öffentlich erklärt, dass diese Sache zu wichtig wäre, um es der
Entscheidung des Volkes zu überlassen.
Anstelle nach dem Scheitern aber zurück zu stecken
und die Verfassung so zu ändern, dass diese vielleicht eine Chance
bei den Menschen bekommt, wurde sie nur verkompliziert, in
unterschiedliche Teile verpackt und mit einem neuen Namen versehen:
„Vertrag von Lissabon“. Da es nun keine Verfassung mehr war,
brauchte man auch keine Volksabstimmungen mehr. Inhaltlich hat sich
aber praktisch gar nichts verändert. Nur die schönen Posten des
EU-Präsidenten und des EU-Außenministers konnte man damit nicht
realisieren. Nur in Irland kam man um eine Abstimmung nicht herum.
Man scheiterte prompt erneut, ging aber nach der Devise vor: wir
lassen jetzt so lange abstimmen, bis es klappt. Vor der nächsten
Abstimmung wurde die Propagandamaschine angeworfen und mächtig mit
Drohungen und anderem agiert. Bei der Abstimmung gab es in der Folge
auch noch viele Merkwürdigkeiten im Verfahren, aber dann war die
„Zustimmung“ da. Zum Thema Euro wurde natürlich auch keiner
gefragt.
Seitdem kann auf Demonstranten legal scharf
geschossen werden und vieles mehr. Professor Schachtschneider und
andere haben den Inhalt dieses Machwerks schon ausführlich
auseinandergenommen. Weiterhin ist die EU ständig damit beschäftigt,
neue Erlasse und Gesetze zu beschließen, die unsere Freiheit
zunehmend einschränken und das Leben der Menschen immer mehr
regulieren.
Allein 4 aktuelle Beispiele aus der letzten Woche:
Gefragt werden die Menschen nicht. Sie müssen dann
versuchen, durch Petitionen ihre Meinung kundzutun und ihre
Interessen zu verteidigen. Zuletzt haben wir das bei der geplanten
Privatisierung der Wasserversorgung gesehen. Immerhin ist das aber
noch möglich und scheint auch bereits erste Früchte zu tragen.
Die Sowjetunion war kommunistisch/sozialistisch und
somit tiefrot. Die EU ist dieses zunächst natürlich nicht, es gibt
viele „bunte“ Parteien. Wie in Deutschland bildet sich aber immer
mehr eine politisch korrekte Mainstream-Meinung heraus, die in vielen
größeren Parteien Konsens ist. Menschen und Parteien, die dagegen
sind, werden ausgegrenzt, in extremistische Ecken gestellt und nieder
gemacht. Dazu gehören u.a. Militäreinsätze in verschiedensten
Ländern, die ausnahmslose Befürwortung von EU und Euro und die
Doktrin: jeder Migrant muss um jeden Preis beschützt werden, egal
wie er sich verhält. Die heimische Bevölkerung hat dahinter in
jeder Beziehung zurückzustehen.
Ein ganz starker Trend ist es aber auch, die Freiheit
der eigenen Entscheidung der Menschen und die Ausgestaltung des
eigenen Lebens immer mehr zu regulieren und vorzuschreiben. In immer
mehr Bereichen des Lebens gibt es Experten, staatliche „Hilfen“
und Unternehmen, die sich schon um alles kümmern.
Dadurch möchte man die Menschen vereinzeln und
stabile größere Einheiten auseinanderreißen. Im primären Fokus
steht dabei nun die Familie. Die Kinder sollen möglichst schnell in
die Krippe, danach Kita, dann in die Schule. Letztere dauert im
Gegensatz zu meiner Zeit nun auch bereits weit in den Nachmittag
hinein. Mittagessen in der Schule wird angeboten und soll auch
genutzt werden. Hinzu kommen Neuerungen wie G8, d.h. Abitur in einem
Jahr weniger als früher. Der Stoff wurde nicht gekürzt, sodass die
G8-Kinder fast ihre gesamte Zeit für die Schule aufwenden müssen.
Auf der anderen Seite werden Hausfrauen, die sich
„nur“ um Haushalt und ihre Kinder kümmern, mittlerweile schon
schief angesehen, da diese sich scheinbar nicht „selbst
verwirklichen“ wollen. Ich will an dieser Stelle keiner Frau
vorschreiben, was sie zu tun hat, aber es fällt auf, dass in den
sozialistischen Staaten die Frauen ebenfalls „befreit“ wurden und
fast jede zu der „werktätigen Bevölkerung“ gehörte. Die Kinder
wurden vom Staat versorgt und damit konnte man diese bestmöglich
nach den sozialistischen Grundsätzen formen. Die Familie zählte
wenig, der Staat alles.
In der Sowjetunion wurden alle Betriebe und
Landwirtschaften verstaatlicht und nach Fünfjahresplänen geführt.
Die EU hat übrigens Siebenjahrespläne!
Nun gibt es in der EU keine Enteignung von Betrieben
und Landwirtschaften durch den Staat, wohl aber durch Großkonzerne.
Kleine und mittelständische Betriebe haben immer weniger Chancen
gegen große Konzerne und verschwinden zunehmend. Auch in der
Landwirtschaft kann jemand heutzutage nur noch überleben, wenn er
„groß“ wird. Die Großkonzerne werden in der EU mit Sicherheit
nicht verschwinden, denn sie sind ein Teil der Nomenklatura. Das
Ergebnis für die Menschen ist aber dasselbe.
Hinzu kommen regelmäßige Anschläge auf die
Selbstbestimmung. Von der verpflichtenden Häuserdämmung über das
Glühlampenverbot bis hin zu der gezielten Zerstörung kleiner
Anbieter von natürlichen Heilmitteln werden den Menschen immer mehr
Wahlmöglichkeiten genommen.
Immer stärker wird auch das „Solidaritätsprinzip“
durchgesetzt, sodass jeder der etwas leistet, immer mehr abgeben muss
an diejenigen, die wenig oder nichts leisten. Leistung lohnt sich in
der EU nicht mehr. Das ist sowohl innerhalb der Konzerne, als auch im
öffentlichen Bereich deutlich zu sehen. Hat man einen eigenen
Betrieb oder ist selbstständig, muss man mit immer schlimmeren
Regularien kämpfen. Im Steuerrecht kann nur noch jemand durchblicken
und sich auch durchsetzen, wenn er mehrere Anwälte und Steuerberater
Vollzeit beschäftigt. Das ist aber erst ab einer bestimmen
Firmengröße machbar. Diese Firmen und Konzerne zahlen dann aber
auch praktisch keine Steuern mehr.
Wir sehen also, dass viele dieser Tendenzen in der EU
sehr ähnlich dem sind, was wir früher im Osten gesehen haben und
deshalb vom Inhalt her durchaus immer mehr rot-sozialistisch werden,
auch wenn der Anstrich mit anderen Farben gemacht wurde. Die „Partei“
ist in der EU nicht so monolithisch und besteht zusätzlich noch aus
Großkonzernen. Aber ansonsten kommt gerade vieles wieder, was
bereits überwunden geglaubt wurde.
„Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie
reimt sich.“
Mark Twain
bzw.
„Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie
kopiert sich.“
Ganz aktuell sehen wir in Italien, dass bei nationalen Wahlen die Demokratie durchaus noch funktionieren kann. Nicht umsonst versucht die EU ja auch, die nationalen Parlamente immer mehr zu entmachten.
Es ist allerdings schon erstaunlich,
wie Politiker in anderen Ländern, der EU und vor allem die
Massenmedien reagieren.
Durch die Bank weg weinen sich die Kommentatoren nun aus darüber, dass die Italiener nicht so gewählt haben, wie sich die Elite das vorstellt. Es wird allgemein sehr schwarz gemalt, wie es weitergeht, wenn Italien nicht in dem von oben verordneten „Reformkurs“ bleibt. Die Süddeutsche Zeitung schreibt, dass man die Wähler nicht beschimpfen dürfe, macht es dann aber doch.
„Italiens Wähler haben nämlich eine
ganz simple Botschaft an der Urne hinterlassen: Wir haben nicht
verstanden. Beschimpfen darf man sie deswegen nicht, sie leben in
einem politischen Klima, das die Halbwahrheit belohnt und die Satire
zur Staatsraison erhebt.“
Deutlich ist auch dieses Zitat aus der
Süddeutschen:
„Zwei Komiker sind zur Wahl
angetreten und wurden für ihr verleumderisches Geschrei auch noch
belohnt: Silvio Berlusconi und Beppe Grillo“
FAZ: „Selten war der Wahlkampf in einem Land, das sich in einer ernsten
Krise befindet, von so viel Klamauk beherrscht. Dafür verantwortlich war
Beppe Grillo, von Beruf Komiker, der den Anti-Politiker gab und dessen
Liste Stimmen von den vielen Italienern einsammelte, die sich voller
Verachtung von der gesamten politischen Klasse des Landes abgewandt
haben.“
Grillo wurde von den ausländischen
Massenmedien vor der Wahl zunächst fast totgeschwiegen. Er hatte
auch in den italienischen Massenmedien praktisch keine Plattform
erhalten, da viele dort Silvio Berlusconi gehören und das
Staatsfernsehen auch nicht gerade neutral agierte. Nachdem seine
Partei die stärkste Einzelpartei in Italien geworden ist (das andere
sind Bündnisse mehrerer Parteien), geht das natürlich nicht mehr.
Er wird überall nur als Clown oder Komiker bezeichnet (was er
sicherlich auch früher einmal war), heute ist das aber eine
Verdrehung der Tatsachen. Seinen Erfolg verdankt er dem Internet und
sein Blog zeigt, dass er keinesfalls nur „Satire“ macht. Da
steckt sehr viel Inhalt dahinter.
Er ist auch nicht einfach nur
„gegen alles“, wie es in den Tagesthemen hieß, sondern gegen den
Euro und viele Aspekte der EU. Das ist aber heutzutage ein Sakrileg
in den Augen der Verfechter von einer „Euro-und-EU-ist-gut
Einheitsreligion“.
Die EU-Kommission „erwartet“, dass
alles so weitergeht wie bisher.
Irgendwie wollen sie nicht verstehen,
dass der von Ihnen undemokratisch eingesetzte Technokrat Monti bei
der italienischen Bevölkerung mit 10% Wahlergebnis komplett
durchgefallen ist und somit auch seine Politik.
Es ist zu erwarten, dass nun ein
starker Druck auf die italienischen Politiker ausgeübt wird, wie
bisher weiter zu verfahren. Das alles zeigt auch sehr deutlich, wie sehr die demokratischen Regeln von der EU noch "geschätzt" werden.
Die Demokratie wird immer offensichtlicher von Politikern und Massenmdien nur noch als lästig erkannt!
Demokratie ja, aber nur, wenn auch die Soldaten und Konzepte der Eliten gewählt werden.
Das ist ein weiterer Schritt in Richtung Sowjetunion, wer Augen hat, der sehe...