In diesem Blog werde ich aktuelle Entwicklungen in Ergänzung zu meinem Buch und meiner Webseite in regelmäßigen Abständen kommentieren. Primär werden Sie hier auf Themen treffen, die in den Massenmedien gar nicht oder aus meiner Sicht unzureichend bzw. unzutreffend dargestellt werden.
Dienstag, 7. August 2012
Mein Gold könnte gestohlen werden...
Ich höre häufig die Frage, wo man denn ein Gold/Silber lagern soll, wenn man es gekauft hat?
Nicht selten wird die Angst vor Diebstahl vorgeschoben, lieber gar nichts zu tun.
Meiner Meinung nach ist das aber nur eine Ausrede...
Die Menschen machen sich unheimlich viel Sorgen darüber, dass bei ihnen eingebrochen wird und dann das zuhause gelagerte Bargeld und natürlich auch die Edelmetalle weg sein könnten. Einbrüche sind heutzutage durchaus keine Seltenheit mehr, allerdings laufen diese auch mehrheitlich nach einem gewissen Schema ab. Der normale Dieb hat aus Angst vor Entdeckung eher wenig Zeit. Wenn er nicht von vornherein genau weiss, nach was er suchen muss, wird er nach seinem üblichen Schema vorgehen. Bargeld, Schmuck und andere Wertsachen sowie hochwertige Technik und ev. teure Kleidung sind die üblichen Dinge, die ein normaler Dieb erwartet und mitnimmt. Er kennt eine Reihe von Standardverstecken, die er schnell untersuchen dürfte. Alles was groß, schwer und nur unter hohem Zeitaufwand mitzunehmen ist, wird er nicht beachten, sofern er dadurch auch keinen grossen Gewinn erwartet.
Tresore sind deshalb ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite werden viele Gelegenheitsdiebe ein hochwertiges Tresormodell, das auch noch fachmännisch gesichert wurde, nicht knacken können. Auf der anderen Seite sagt ein Tresor einem Dieb aber immer: hier ist etwas, was der Besitzer aufwendig schützen möchte. Profis finden dann auch Möglichkeiten, dort heranzukommen. Es gibt Beispiele, bei denen auch 500kg-Tresore komplett entwendet wurden. Tresore können natürlich auch Gewaltanwendung oder eine Geiselnahme herausfordern.
Sie müssen also selbst überlegen, ob der Schutz durch massiven materiellen Aufwand oder eher durch List und Klugheit garantiert werden soll. Letzeres ist sicherlich um Größenordnungen kostengünstiger und häufig trotzdem wirksamer. Ein sehr gut versteckter Tresor wäre die optimale Kombination aus beiden Vorgehensweisen, aber bitte nicht hinter einem Bild...
Die erste Maßnahme für zuhause sollten Sie allerdings auf jeden Fall durchführen, nämlich Ihr Haus/Wohnung möglichst einbruchsicher zu gestalten. Entsprechende Türen, Fenster, Schlösser und Riegel helfen hier schon sehr gut weiter. Jede Polizeidienststelle hat sehr hilfreiche Informationen zu diesem Thema parat. Ein Dieb, der nicht genau weiss, was er bei Ihnen bekommen kann, geht lieber zum nächsten Haus, wenn er bei Ihnen zuviel Aufwand treiben muss.
Eine 100% Sicherheit gibt es natürlich nie. Für über 90% der Wohnungseinbrüche ist man schon gerüstet, wenn man sein Gold etc. so versteckt, dass der Dieb lange suchen muss oder viel Zeit braucht, um heranzukommen. Da heutzutage kaum jemand Gold im Haus hat, rechnen die meisten Diebe nicht damit und kommen auch nicht mit einem Metalldetektor daher. Von daher kann bei kleinen Mengen schon das berühmte ausgehöhlte Buch verborgen in einer großen Büchersammlung eine Möglichkeit sein. Dieses sollte allerdings nicht von alleine seinen Inhalt preisgeben, wenn es nur auf den Boden fällt. Besser ist es natürlich, das Versteck so zu wählen, dass erst einmal niemand darauf kommt und natürlich das "Versteck" an sich auch nicht aus Versehen mitgenommen wird. Heizkörper, Boiler könnten der Rohstoffe wegen natürlich herausgerissen werden, aber bei normalen Einbrüchen ist das sehr selten. Das passiert eher bei leerstehenden Objekten. Ansonsten sind alle Dinge, die groß und schwer sind, nicht direkt sichtbare Hohlräume aufweisen und deren Eigenwert eher gering erscheint, gute Möglichkeiten für ein sicheres Versteck.
Wenn man einen Garten hat, kann man die Wertgegenstände vergraben und gegen Metalldetektoren mit einer Schicht alter Nägel darüber schützen. Passen Sie allerdings dann gut auf, dass Sie bei der Grabaktion nicht beobachtet werden.
Wie am Anfang beschrieben, gibt es keine 100% Sicherheit. Wenn es dumm läuft, ist das Gold weg...
Allerdings muss man sich die jeweilige Wahrscheinlichkeit des Verlustes vor Augen führen und gegen andere Alternativen vergleichen. Viele Menschen trauen sich nicht, Gold zu kaufen, weil es ja gestohlen werden könnte. Dann sollen sie halt ein Schliessfach bei einer Bank nehmen. Die Wahrscheinlichkeit, sein Vermögen zu verlieren, ist bei dieser Variante schon einmal um Größenordnungen kleiner, als wenn man das Geld auf dem Konto oder in der Lebensversicherung belässt.
Natürlich kann auch bei der Bank eingebrochen werden und bei einem Goldverbot oder einer Vemögensabgabe kann es passieren, dass man nur noch im Beisein eines Finanzbeamten an sein Schliessfach kommt (ist in den USA in den dreissiger Jahren so gewesen). Auch Durchsuchungsbeschlüsse zB. in Steuerverfahren beinhalten auch die Öffnung der Schließfächer. Vor dem Staat wird ein Schliessfach also mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht schützen. Wenn man dem auch entgehen möchte, muss man halt kreativ werden, siehe oben. Bei einem sehr guten Versteck kann dann die Wahrscheinlichkeit, sein Vermögen zu verlieren, noch einmal deutlich gesenkt werden.
Am Rande noch drei alte Tipps:
1. Nicht alle Eier in einem Korb haben (d.h. mindestens zwei Verstecke, auch eine Kombination Schließfach und Versteck zuhause kann eine Variante sein)
2. Präsentieren Sie einen "Honigtopf". Ein gewisse Bargeldsumme beispielsweise so deponieren, dass der Dieb sie leicht findet, eine etwas größere dann z.B. im Wasserspülkasten der Toilette. Danach wird er sich wahrscheinlich freuen, wenn er Sie "durchschaut" hat. Außerdem kann z.B. bei Geiselnahme oder Gewaltandrohung der Honigtopf verraten werden.
3. Am allerwichtigsten: Mund halten !!! Je weniger Menschen wissen, dass Sie überhaupt etwas haben, desto besser. Wenn ein Dieb natürlich weiss, dass sie ein paar Goldbarren zuhause lagern, wird er so lange suchen , bis er sie gefunden hat. Bei einem sehr guten Versteck besteht allerdings auch die Gefahr, dass es dann gar niemand mehr findet, wenn Ihnen beispielweise etwas zustossen würde. Von daher sollten zumindest einer allerdings sehr vertrauenswürdigen und verschwiegenen Person Ihr Versteck mitteilen.
Bei der Lagerung zuhause kann man natürlich für den Fall des Diebstahls auch eine entsprechende Versicherung abschliessen. Eine normale Hausratversicherung wird für die Edelmetalle allerdings kaum aufkommen, sofern der Versicherungswert nur standardmäßig an der Quadratmeterananzahl berechnet wurde. Da ist man sofort unterversichert.
Eine Versicherung welche die Vermögenswerte beinhaltet, dürfte ziemlich kostspielig werden. Außerdem dürfte dann nach dem Lagerort gefragt werden. Es stellt sich die Frage, ob eine solche Versicherung wirklich noch Sinn macht ?
Investieren Sie den gesparten Jahresbeitrag für eine solche Versicherung lieber als "Honigtopf".
Also werden Sie einfach kreativ !
Wenn niemand weiss, was Sie besitzen und Sie bei Ihren Verstecken eine schlaue Lösung gefunden haben, wird Ihnen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Ihr Vermögen erhalten bleiben.