Nachdem ich zunächst auch den Hersteller meines Steuerprogramms verdächtigte, stellte sich aber nach kurzen Nachforschungen in Foren heraus, dass tatsächlich ELSTER das Problem ist. Man hat es nicht geschafft, selbst vier Wochen nach dem "plötzlich und unerwartet eingtroffenen Jahresbeginn" die eigene Software soweit fertigzustellen, dass der Bürger damit sinnvoll arbeiten kann. Macht aber nichts - es ist ja nur das Geld des Bürgers (wenn dieser eine Steuerrückzahlung erwartet).
Gut, dachte ich, dann machen wir es halt auf die altbewährte Weise mit den Formularen. ELSTER ist ja auf Behördenwunsch hin eigentlich das Mittel der Wahl, aber wenn es nicht zur Verfügung steht...
Leider bin ich aber im Rahmen meiner o.g. Nachforschungen auf folgende Pressemitteilung der Oberfinanzdirektion Koblenz gestossen:
4.01.2012
Steuerbescheide erst ab Mitte März möglich -
In diesem Jahr können die Finanzämter erst frühestens im März die ersten Steuerbescheide versenden. Grund sind gesetzliche Änderungen, die Arbeitgebern, Versicherungen und anderen Institutionen eine Frist bis zum 28. Februar eines Jahres einräumen, um die für die Steuerberechnung benötigten Daten, wie Lohnsteuerbescheinigungen, Beitragsdaten zur Kranken- und Pflegeversicherung, Altersvorsorge sowie Rentenbezugsmitteilungen an die Finanzverwaltung zu liefern. Daher können die Finanzämter in den meisten Fällen erst ab März die Einkommensteuererklärungen endgültig bearbeiten, so dass der fertige Steuerbescheid nicht vor Mitte März im heimischen Briefkasten landet.
Leider scheint das nicht nur für Rheinland-Pfalz zu gelten, sondern bundesweit. Diese Meldung ist in vielen Nachrichtenportalen zu Thema Steuern zu finden. Firmen und Versicherungen soll mehr Zeit gegeben werden, natürlich auf dem Rücken der Bürger; diese sollen aber bitte jederzeit absolut pünktlich zu zahlen haben....
Ich gehe zwar nicht davon aus, dass diese Verzögerungen vorsätzlich im Hinblick auf etwaige Veränderungen im Währungssystem erzeugt werden. Ich befürchte aber, dass selbst Mitte März für die ersten Steuerbescheide und somit auch die Steuerrückzahlungen zu optimistisch geplant ist. Wir reden hier sicher von April. Dadurch befinden wir uns aber in einem Zeitraum, der aus heutiger Sicht bezüglich der Währungskrise einiges erwarten lässt.
Durch eine "Verkettung unglücklicher Umstände" könnte es dann durchaus so sein, dass die Auszahlung erst einmal nicht mehr erfolgen wird.
Ein Schelm, wer böses dabei denkt...
Das Datum, das in vielen unterschiedlichen Prognosen und Analysen immer wieder erscheint, ist der 20. März 2012. Wenn es nicht vorher schon passiert, dürfte spätestens hier der D-Day für Griechenland liegen. Am 20. März muss Griechenland Staatsanleihen im Wert von 14,4 Milliarden Euro zurückzahlen. Woher das Geld dafür kommen soll, ist völlig unklar. Auch die aktuellen Ultimaten und immer härteren Äußerungen von Troika, griechischer Reginerung, Banken, EU usw. zeigen, dass man im Fall Griechenland langsam aber sicher auf eine unüberwindliche Mauer zurast. Die Variante "Durchwurschteln und dann sehen wir mal weiter" funktioniert immer weniger. Der Showdown steht vor der Tür, selbst wenn man sich diese Woche noch einmal zusammenraufen sollte.
In Griechenland ist weiteres "Sparen" nicht mehr durchsetzbar, in der EU und insbesondere in Deutschland ist weiteres Zahlen von Milliarden für Griechenland politisch nicht mehr zu vermitteln.
Es läuft auf größere Ändeurngen im Eurosystem in den nächsten Wochen hinaus und das könnte so manchem, der noch mit einer schönen Steuerrückerstattung rechnet, einen Strich durch die Rechnung machen.
Die Zeit wird immer knapper... Falls Sie noch nicht angefangen haben sich vorzubereiten, um den Folgen eines Crashs insbesondere auch des Euros zu entgehen, dann schauen Sie auf meiner Seite www.krisenrat.info vorbei und laden Sie meinen kostenlosen Report "Eurokrise - Was tun" herunter.