Dienstag, 29. Mai 2012

GREXIT- oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben !

Vielleicht kennen Sie noch den Film von Stanley Kubrick "Dr. Seltsam - oder wie ich lernte, die Bombe zu lieben" mit einem überragenden Peter Sellers in einer Dreifachrolle. Es ist eine bitterböse Satire auf den kalten Krieg, die damals herauskam, als die Welt vor dem atomaren Abgrund stand.
Es geht in diesem Film um das Undenkbare, einen atomaren Schlagabtausch zwischen der USA und der Sowjetunion. Ein General läuft Amok und die Flugzeugbesatzung eines Atombombers wird in Richtung Sowjetunion geschickt, um dort eine Atombombe abzuwerfen. Durch eine Reihe von Ereignissen kann diese Maschine leider nicht mehr zurückgeholt werden, da kein Kontakt mehr zur Besatzung aufgebaut werden kann. Jegliche anderen Versuche, das Unglück aufzuhalten, schlagen fehl. Also findet man sich mit dem Unvermeidlichen ab und beginnt "die Bombe zu lieben". Schauen Sie sich diesen Film an, er ist unbedingt sehenswert.

Den letzten Filmvergleich hatte ich in meinem Beitrag "Griechenland - eine unendliche Geschichte" gezogen. Wie es momentan aber aussieht, geht diese unendliche Geschichte demnächst zuende. Genau wie bei Dr. Seltsam war ein griechisches Verlassen der Eurozone lange Zeit bei den Politikern und Bankern eine völlig absurde Vorstellung, da dann angeblich die Welt untergegangen wäre. Mittlerweile sehen diese wohl aber auch, dass die Märkte nicht mehr zurückzuholen sind und freunden sich jetzt mehr und mehr mit der finanziellen Bombe "GREXIT" (Griechenland Exit aus dem Euro) an. Nachdem nun alle Versuche gescheitert sind, den Menschen und den Märkten eine heile Welt vorzuspielen, geht die Zeit des Aussitzens und Hoffens nun definitiv zuende. Die Verantwortlichen im "Kommandocenter" der EU, IWF und EZB können leider die "Flugzeugbesatzung" in Form der griechischen Politiker spätestens seit der letzten Wahl leider nicht mehr erreichen. Sie wollen einfach nicht mehr hören, da ihnen immer mehr Menschen dort aufs Dach steigen. Die Bombe GREXIT wird nun unweigerlich abgeworfen und diese wird explodieren.

Die Zeichen sind mittlerweile aber auch nicht mehr zu übersehen. Allerorten werden Krisenstäbe gebildet, es laufen mehr oder weniger versteckte Bankruns in ganz Südeuropa und die Massenmedien bereiten den Schritt vor. Jetzt kommen auch schon die ersten "Experten", die meinen, dass das Ganze ja auch gar nicht so schlimm sei...

Allerdings beginnt danach das "unendeckte Land", denn niemand weiss wirklich, wie die Märkte reagieren werden. Ich bin mir sehr sicher, dass wir nach dem GREXIT zunächst hören werden, dass nun alles gut wird, da man sich endlich dem Problem Griechenland entledigt hat. Wetten werden aber jetzt noch angenommen, wie lange es dauern wird, bis natürlich Portugal und insbesondere Spanien danach in das Visier kommen werden: einen Monat, eine Woche, einen Tag ? Ein Jahr wird es sicher nicht dauern, denn Spanien hat zwar durch den Immobilienbereich etwas anders gelagerte Probleme als Griechenland, die deshalb aber nicht ungefährlicher sind - eher im Gegenteil.
Ich gehe davon aus, dass natürlich nach dem GREXIT erst einmal noch eine gewisse Zeit das übliche Spielchen "Alles wird wieder gut und Deutschland zahlt" weiter versucht werden wird. Ich bin mir aber auch sehr sicher, dass irgendwann der GREXIT als der Beginn vom sichtbaren  Ende des Euro in den Geschichtsbüchern genannt werden wird. Die Gefahr, dass auch alles sehr schnell  herunterkommt, ist zusätzlich sehr stark gegeben. Die Probleme Spaniens werden täglich monströser, Italien befindet sich in starker Abwärtsbewegung und Frankreich scheint zu glauben, dass sie jetzt erst einmal richtig mit dem Geldausgeben beginnen könnten.

Wir werden es sehen, aber wir treten in den nächsten Tagen definitiv in eine neue Phase der Krise ein.
Sie können ja einmal die eine oder andere Frage zur Zukunft Europas und des Systems dem "Orakel der Tiere" stellen. Das ist meine erste (etwas spassige) App für Android, die Sie im Google Play Store kostenlos herunterladen können (alternativ klicken Sie einfach auf das entsprechende Bild oben rechts).

Ich hatte der App übrigens als erste Frage gestellt: "Crasht der Euro ?"
Die (zufällige) Antwort war: "Das wird ein teures Vergnügen werden".

Ich denke, die Tiere werden Recht behalten. ;-)

Montag, 21. Mai 2012

Sarrazin versus Steinbrück - Eine Analyse





Am gestrigen Sonntagabend kam ja die Talkschau mit Günther Jauch, dieses Mal mit einem Streitgespräch zwischen Thilo Sarrazin und Peer Steinbrück zum Thema "Braucht Europa den Euro ?". Ich habe mir lange überlegt, ob ich die Zeit wirklich dafür investieren soll, diese Sendung zu schauen, da ich mir dort wenig neue Informationen versprochen habe - die es nebenbei auch nicht gegeben hat.

Meine Meinung zum Thema Euro sollte den Lesern meines Blogs auch hinreichend bekannt sein, ich bin mit meiner Meinung sehr nahe bei Sarrazin, obwohl ich ihn nach wie vor als jemanden ansehe, der im System steht und diesem verpflichtet ist. Er spielt hier nur eine Rolle... Das kann man auch gut daran ersehen, dass er eben eine unglaubliche Publicity erhält und die großen Verlagshäuser und Medien ihm eine Plattform geben. Andere Experten, die noch viel profunder zum Thema Euro und Europa Auskunft geben könnten, wie z.B. die Professoren Hankel oder Schachtschneider werden mittlerweile von den Medien gemieden.

Warum habe ich mir nun diese Sendung angschaut ?

Ich wollte einmal die Argumente der Euro-Befürworterseite hören und wenn Steinbrück diese nicht deutlich machen kann, wer dann ?
Interessant war die Tatsache, dass Peer Steinbrück zwar immer wieder schwer ausgeholt hatte nach dem Tenor "Ich muss jetzt hier einmal deutlich diese und jene Aussage in dem Buch von Sarrazin widerlegen" und danach kam eigentlich nur heisse Luft bzw. gar nichts. Im Gegenteil, er musste dann immer wieder zugestehen, dass er in dieser oder jener Frage Herrn Sarrazin zustimmen müsse. Ein schönes Beispiel ist hier Griechenland, bei dem Herr Steinbrück sich nicht zu der Aussage hinreissen lassen wollte, dass man eben immer weiter Geld dorthin verfrachten muss. Er weiss ganz genau, dass dann keiner geklatscht hätte. Da es aber offensichtlich mittlerweile keine andere Lösungen mehr gibt, als Griechenland über Jahrzehnte mit Milliarden zu alimentieren oder es aus dem Euroraum zu entlassen, konnte Steinbrück nicht mehr glaubhaft dagegen argumentieren.

Für mich hat sich diese Sendung deshalb gelohnt, denn sie zeigt sehr deutlich auf, dass die Pro-Euro-Fraktion keine stichhaltigen Argumente mehr besitzt. Mit Fakten können sie nicht mehr aufwarten. Es werden nur noch Allgemeinplätze ausgegeben wie:

  • Es gibt auch Studien, die besagen, dass Deutschland vom Euro sehr profitiert hat
  • Es wurden Fehler in der Vergangenheit gemacht, aber schauen wir in die Zukunft und halten wir uns nicht mit der Vergangenheit auf
  • Die europäische Einigung ist nur mit dem Euro in dieser Form möglich
  • etc.
Die Realität hat diese Politiker eingeholt und ich gehe nach wie vor davon aus, dass es den Euro noch in diesem Jahr zerreißen wird. Wenn Steinbrück gerne die Vergangenheit ausblenden möchte, dann kann ich darauf nur antworten: "Wer die Fehler in der Vergangenheit nicht ansehen möchte, ist dazu verdammt, sie zu wiederholen".  Punktsieger war in diesem Duell ganz klar Sarrazin, auch wenn er gefühlte einhundert Mal auf sein Buch - gleich mit jeweiliger Seitenangabe - verwiesen hat, damit man es auch auf jeden Fall kauft.

Immerhin wurde in dieser Sendung nicht dem Trend in derartigen Talkshows gefolgt, dass der Moderator mit auf den "unliebsamen" Gast eindrischt. Dieses kommt ja immer mehr in Mode, obwohl der Moderator eigentlich zur Neutralität verpflichtet sein sollte. Günther Jauch hat sich einigermaßen neutral verhalten, was ich auch einmal positiv vermerken möchte.

Damit komme ich aber nun zu demjenigen Punkt, der eigentlich im Bereich der sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Euro nur sehr am Rande betrachtet werden sollte, welcher aber nicht nur in dieser Sendung einen wichtigen Platz einnahm, sondern der als scheinbar der einzige bedeutende Fakt nun die meisten Medien und Politiker beschäftigt: "Wir Deutschen zahlen, weil wir immer noch die Schuld des 2. Weltkriegs und des Holocaust abtragen". Wenn Sie sich die Reaktionen in den Medien anschauen, geht es fast immer auf genau dieses Thema zurück. Sarrazin hat es gewagt, etwas auszusprechen, was durch die Blume aber bereits von Euro-Befürwortern zugegeben worden ist. Das geht von Helmut Schmidt über Wolfgang Schäuble zu einigen anderen. Um es noch einmal klarzustellen: Sarrazin hat hier nur widergegeben, was Mitglieder der Pro-Euro-Fraktion verklausuliert gesagt haben und was einer der Beweggründe dieser Herren deutlich aufzeigt.

Viele derjenigen, die nun mit vollem Ernst fordern, dass man deswegen solche Leute wie Sarrazin nicht mehr in Talkshows einladen dürfe (wie gesagt, mit anderen macht man es ja bereits so, da man sachlich nicht mehr die Argumente hat, gegen deren Thesen zu argumentieren),  merken wahrscheinlich gar nicht, dass sie die Rückkehr zum DDR-Staatsfernsehen propagieren.

Die Medien zeigen immer mehr sehr deutlich, dass sie nur noch eine Einheitsmeinung verbreiten (dürfen). Ausnahmen bestätigen die Regel.

Als Fazit kann ich für mich feststellen: die Befürworter des Euro stehen mittlerweile argumentativ mit ziemlich leeren Händen da. Mehr als Durchhalteparolen kommen von dort nicht mehr. Auch der aktuelle G8-Gipfel zeigt nicht den Ansatz von irgendwelchen konkreten Aktionen irgendwelcher Art. Es sieht tatsächlich so aus, dass alle jetzt nur noch teilnahmslos "im Führerbunker" darauf warten, dass "die Russen" in Form der Märkte über sie herfallen.

Die nächsten Tage und Wochen werden spannend...

Dienstag, 15. Mai 2012

Hilfe, der Goldpreis sinkt !


Wer in den letzten Tagen und Wochen den Goldpreis beobachtet hat, wird feststellen, dass er nun schon länger auf einem gewissen Abwärtstrend ist. Prozentual gesehen ist das insbesondere in Euro zwar lächerlich - so etwas müssen Aktienbesitzer locker an einem Tag hinnehmen - aber für den seit Jahren einen stetigen Aufwärtstrend gewohnten Edelmetallbesitzer ist das schon eine ungewöhnliche Situation. Es kommen nun auch schon wieder diejenigen, die ängstlich fragen, was sie denn nun machen sollen. Natürlich gibt es auch die Spötter, die an keine Krise glauben wollen und nun seit mehr als zehn Jahren endlich einmal nicht mehr neidvoll den Mund halten müssen.

Warum passiert das und war Gold tatsächlich in einer Blase, die nun platzt ?

Auch wenn das einige "Experten" seit ca. 10 Jahren immer wieder neu behaupten und nun das erste Mal sie zumindest nicht mit einem starken Anstieg gleich wieder Lügen gestraft worden sind, sehen wir hier mit Sicherheit keine grundsätzliche Trendumkehr. Im Gegenteil, wenn die Marktgesetze momentan noch gelten würden, müsste der Preis sich schon in ganz anderen Regionen befinden. Es ist eine Tatsache, dass der Preis momentan massiv manipuliert wird. Die Möglichkeiten dazu sind noch durch Leerverkäufe und Papiergold gegeben, wie mir auch von einem führenden deutschen Edelmetalleexperten bestätigt wurde. Ein Interview mit ihm werde ich in Kürze auf meiner Seite www.krisenrat.info veröffentlichen.

Der Goldpreis ist ein sehr guter Krisenindikator, deshalb wird versucht, ihn so weit wie möglich untern zu halten. Es ist aber auch tatsächlich so, dass momentan die Edelmetallhändler in Europa eine Flaute erleben. Wie auch in dem Interview herauskam, sind die Masse der hiesigen Edelmetallbesitzer leider keine Investoren, sondern Panikkäufer, die extrem auf das reagieren, was in der Presse steht. Solange es in der Presse keine Krise gibt, kaufen diese auch kein Gold oder Silber.
Gerade hier in Deutschland tut man ja so, als wäre die Krise vorbei...
In ein paar Wochen sprechen wir uns wieder !

Aber gehen wir tatsächlich einmal einen Moment davon aus, dass Gold und Silber nun am Zenit ihrer Kurse angekommen wären. Wir müssten dann auch als ein schlauer Investor dort herausgehen, wenn wir zu dieser Überzeugung gekommen wären. Dann stellt sich aber die spannende Frage; was mache ich mit dem Geld ? Welche Alternativen habe ich denn ?

Bargeld bzw. Sparkonten, Festgeld, etc.
Der Euro steht kurz von dem Exitus, der Dollar wackelt beträchtlich und alle anderen Währungen hängen an letzterem. Wer tatsächlich jetzt mit großen Summen in Cash geht, der kann sein Geld auch gleich verjuxen oder wohltätigen Zwecken zukommen lassen. Bei letzterem hätte er wenigstens noch etwas Sinnvolles getan. Dass das Vermögen danach weg ist, dürfte als gesichert angenommen werden. Schon die aktuelle tatsächliche Entwertung des Euro sollte eigentlich jeden vernünftigen Menschen dazu veranlassen, sofort zu handeln, wenn er noch größere Summen verfügbar hat.

Aktien
Alle Wirtschaftsindikatoren gehen momentan massiv nach unten. Auch die Börse ist manipuliert, aber sehr bald wird sie diesen Trend ebenfalls deutlichst anzeigen. Viele Unternehmen wird es von der Bildfläche fegen. Natürlich wird es auch Firmen geben, die gut durch die Krise gelangen. Sie müssen aber hellseherische Fähigkeiten haben, um zu wissen, welche das sein werden. Außerdem werden auch die Aktien dieser Unternehmen in einem allgemeinen Crash der Indices massiv verlieren. Dagegen werden die aktuellen Verluste bei Gold wie die berühmten Peanuts aussehen. Immerhin haben Sie bei dieser Variante aber noch die Chance, dass ihr Geld nicht völlig verschwunden ist.

Anleihen
Für Firmenanleihen gilt ähnliches wie für die Aktien. Dass Staatsanleihen nicht mehr sicher sind, sollte mittlerweile auch der letzte schon gemerkt haben, zumindest bei denjenigen Staaten, bei denen die Zinsen noch so hoch sind, dass sie noch ansatzweise die reale Inflation auffangen könnten. Bei den "sicheren" Anleihen wie beispielweise den deutschen verlieren Sie momentan durch die Inflation massiv Geld. Die Sicherheit dieser Anleihen wird aber auch sehr bald zu Staub zerfallen.

Immobilien
Das ist ja augenblicklich der große Trend in Deutschland, dabei reicht ein kurzer Blick auf fast alle anderen Länder in Europa oder in die USA, um zu sehen, dass wir hier nur zeitlich ein wenig hinterher hinken. Die Blase ist hier noch nicht so groß, aber das Platzen ist nur eine Frage der Zeit. Spätestens, wenn die Kredite für Immobilien nicht mehr verfügbar sind, bricht die Nachfrage schlagartig zusammen und damit auch die Preise.

Wer natürlich davon ausgeht, dass die Krise vorbei ist und wir nun wieder dauerhaftes Wachstum bis zum Sankt-Nimmerleinstag erhalten werden, der wird natürlich alles vorher genannte abstreiten. Das geht natürlich nur, wenn man zu 100% den Medien glaubt und ansonsten die Augen ganz fest vor dem heranziehenden Sturm verschliesst. Ansonsten wird man feststellen, dass es augenblicklich einfach keine sinnvollen Alternativen für Edelmetalle gibt. Zumindest für den Kleinanleger, der nicht in Agrarland, Kupfer. etc. gehen kann.

Es gibt keine absolute Garantie dafür, dass Gold und Silber demnächst wieder steigen, aber die mit Abstand höchste Wahrscheinlichkeit von allen Asset-Klassen spricht dafür. Das wird zumindest solange dauern, bis dieses System heruntergekommen ist und ein neues System gestartet wurde. Die Chance, dass Gold dann wieder eine entscheidende Rolle zur Deckung neuer Geldsysteme spielen wird, ist extrem hoch. Bisher war in der Vergangenheit immer Gold die Basis gewesen.
Solange insbesondere die Papiergold-Spielchen noch funktionieren (dito für Silber), können Preise noch gedrückt werden. Eventuell dauert dieses Game auch noch ein Jahr oder länger, aber irgendwann werden alle Papiergoldbesitzer auf die Auslieferung des physikalischen Goldes bestehen und dann steht der Kaiser nackt da. 98% des aktuellen Goldhandels erfolgen mit Papier, nur 2% werden physikalisch abgewickelt.

Also können sich alle Edelmetallbesitzer gemütlich zurücklehnen und abwarten. Im sehr unwahrscheinlichen Worst-Case verlieren Sie ein wenig Geld (auf 10% des aktuellen Wertes wird Gold sicher nicht fallen), behalten aber auf jeden Fall ihr Vermögen. Bei fast allen Alternativen droht der Totalverlust. Wenn man sich die aktuelle Entwicklung der Krise anschaut, dürften wir bald auch in den Medien wieder davon hören...

Auf meiner Webseite www.krisenrat.info wird voraussichtlich noch diese Woche ein ausführliches Interview mit einem der führenden Edelmetallexperten in Deutschland von mir veröffentlicht, das einige interessante Einblick in den Edelmetallmarkt geben wird.

In der Zwischenzeit möchte ich Ihnen empfehlen, meinen kostenlosen Report zum Thema "Eurokrise - Was Sie jetzt unbedingt tun müssen" zu lesen. Sie erhalten ihn, wenn Sie sich auf meiner Webseite www.krisenrat.info völlig unverbindlich bei meinem Newsletter anmelden.

Am Rande möchte ich von meinem heutigen Besuch in Frankfurt berichten. Dort wird ja ab morgen die "Blockupy"Aktion starten, was man schon deutlich an den Vorbereitungen der Sicherheitskräfte erkennen kann. Mir ist nicht ganz klar, was hier von Politik und Banken erwartet wird, aber es werden Banken mit drei Meter hohen Stahlzäunen abgeriegelt, es stehen schon an einigen Stellen Wasserwerfer bereit, die Deutsche Bank wird morgen ihre Händler an eine Ausweichlokation schicken, usw. . Bisher ist diese Bewegung in Deutschland ja extrem friedfertig gewesen. Wir werden ja sehen, was dabei herauskommt, aber ich werde den Verdacht nicht los, dass man von der staatlichen Seite hier etwas größeres plant. Eingeschleuste Agent Provocateurs wären ja nichts neues - auch nicht in Deutschland. Sollte das ganze eher beschaulich werden, zeigt das aktuelle Vorgehen aber trotzdem deutlich, wer im Zweifelsfall in Deutschland mit Vorrang geschützt wird. Auch in anderen Ländern wird sehr massiv gegen diese Bewegung vorgegangen. Man fragt sich dann schon, wer wirklich mittlerweile die Macht im Staat hat - bzw. eigentlich fragt man es sich nicht mehr, es zeigt sich sehr deutlich.

Jedem der glaubt, auch seine Ersparnisse würden im Zweifelsfall vom Staat gegenüber Banken geschützt, sollte sich an den nächsten drei Tagen die Vorgänge in Frankfurt sehr genau anschauen.

Montag, 7. Mai 2012

Der 6. Mai 2012 und die Folgen



So, nun ist dieses Datum auch vorüber und es gibt die erwarteten Änderungen in Frankreich und Griechenland. Es ist nun nicht mehr "fünf vor zwölf", die Uhr ist weiter gelaufen.

Nicht zuletzt hat auch die schwarz-gelbe Koalition in Schleswig-Holstein einen ordentlichen Dämpfer bekommen, auch wenn man dort bemüht ist, sich über einen vermeintlichen Erfolg zu freuen. Mit letzterem möchte ich einmal beginnen. Diese Politiker verlieren immer mehr den Bezug zur Realität und auch zu ihren Wählern. Die "siegreiche" CDU in Schleswig-Holstein hat gerade einmal 30% der Wählerstimmen erhalten. Die Wahlbeteiligung betrug nur 60 %, d.h. nur ca. 18% der Menschen in Schleswig-Holstein hat tatsächlich die CDU gewählt. Und die nennen sich dann noch "Volkspartei"; das ganze gilt natürlich genauso für die SPD.
Wenn ich die Nichtwähler, die Wähler der Piraten und der sonstigen Parteien zusammenzähle, komme ich auf ca. die Hälfte der gesamten Bevölkerung, die offensichtlich mit den etablierten Parteien nicht mehr viel am Hut hat.
Anstelle sich einmal zu überlegen, woran das liegen könnte, wird einfach immer so weiter getan, als wäre die Welt in Ordnung. Was diesen Herrschaften demnächst blühen wird, wenn auch hier die "heile Welt" zusammenbricht, können sie sich schon einmal in Griechenland anschauen... Leider sind diejenigen Parteien, die dann häufig als Gewinner aus einer solchen Situation herausgehen, nicht unbedingt die bessere Lösung. Das kennen wir ja auch aus unserer deutschen Vergangenheit. Das krampfhafte Festhalten am Euro und der EU in ihrer immer deutlich zu bemerkenden diktatorischen Ausprägung wird große Teile von Europa entweder in die Hand von Maulhelden und Extremisten führen, oder wir erhalten tatsächlich die EUdssr. Letzteres wird man uns dann, wenn das Chaos groß genug geworden ist, als "alternativlose" Lösung präsentieren. Der ESM ist ja bereits ein bedeutsamer Schritt dahin.

Das Ergebnis der Wahl in Frankreich wird meiner Meinung nach keine so großen Änderungen mit sich bringen. Hollande wird relativ schnell "eingenordet" werden und dann linientreu in der EU agieren. Es ist aber davon auszugehen, dass dieses den Franzosen überhaupt nicht gefallen wird. Ob diese dann noch einmal bis zur nächsten Wahl warten werden, um endlich Änderungen herbeizuführen, möchte ich an dieser Stelle einmal bezweifeln. Eventuell wird es Hollande noch schaffen, bis zu Parlamentswahl den Schein zu wahren.

Das wichtigste Ereignis war aus meiner Sicht die Wahl in Griechenland, denn hier geht nun offensichtlich die Zeit zu Ende, in der man auf dem Rücken der Bevölkerung den Euro und das System noch retten konnte. Deshalb gab es ja aus Richtung der EU massive Bedenken gegen diese Wahl und am liebsten hätte man sie verboten...

Die Märkte haben heute relativ verhalten reagiert, aber ich hatte auch nicht erwartet, dass heute alles zusammenbrechen würde. Die Wahlergebnisse kamen ja quasi mit Voransage, so dass man sich entsprechend darauf vorbereiten konnte. Ein weiterer Nagel am Sarg des Euro wurde aber gerade eingeschlagen und viele fehlen nicht mehr. Griechenland wird mit hoher Wahrscheinlichkeit demnächst den Euro verlassen bzw. wird herausgeworfen. Damit ist dann aber der berühmte Präzedenzfall da und Portugal wird nicht mehr allzulange auf sich warten lassen.

Bisher in den Medien erneut ziemlich heruntergespielt, wird Spanien aber nun das Hauptproblem werden, das leider auch nicht mehr Deutschland glaubhaft mit Geld zuwerfen kann.
Der 6. Mai 2012 war meiner Ansicht nach ein Datum, das später einmal als Zäsur in die Geschichte eingehen wird. DIe Krise ist nun wieder voll da und wird dieses Mal immer heftiger werden. Die Methode "Schulden mit noch mehr Schulden bekämpfen" geht ihrem Ende entgegen. Normalerweise müßten die Zahlerstaaten jetzt aus dem Euro aussteigen. In den Niederlanden bahnt sich eine solche Entwicklung ja gerade an, aber in Deutschland schläft der Michel immer noch - Urlaub, Auto und die Fußball-EM sind wichtiger.
Der Spruch ist schon so alt und leider wird er gerade so offensichtlich täglich immer aktueller:

"Wer in der Demokratie schläft, wird in der Diktatur aufwachen !".

Bis der ESM unter Dach und Fach ist, wird man hier in Deutschland wahrscheinlich noch weiterschlafen können. Danach wird voraussichtlich die Krise auch in den Medien wieder erscheinen, denn man muss dem Deutschen dann ja erklären, warum er noch mehr zahlen muss und den eigenen Gürtel bitte enger zu schnallen hat.