Montag, 28. November 2016

Das können die doch nicht machen




Ich höre immer wieder diesen Spruch „Das können die noch nicht machen“, wenn ich über Währungsreformen, Abhebesperren oder Bargeldverbot rede. Nun haben wir ausgerechnet in Indien gesehen: doch, sie können! Und es geschieht immer völlig überraschend.

In einem Land, in dem 2014 nur die Hälfte aller Einwohner ein Bankkonto besaß, von einem Tag auf den anderen 84% des Bargeldwertes für ungültig zu erklären, ist schon außergewöhnlich frech. Das ist ein ganz klarer Schritt hin zu einem bargeldlosen System und das in Indien. Natürlich kann man dann das Geld auf einem Konto auch gleich entsprechend besteuern, natürlich nur die „verdächtigen“ Geldbestände. Was „verdächtig“ ist, bestimmt aber die Regierung und auch, wie der jeweilige Besitzer nachweisen kann oder auch nicht, dass es reell erworben wurde.


„Offenbar versuchen viele Menschen derzeit, ihr Geld vor dem staatlichen Zugriff zu verstecken und in Wertgegenstände wie Schmuck zu investieren. Besonders die Ankündigung der Regierung, „verdächtig erscheinende“ Geldbestände auf Konten mit einer 45-prozentigen Steuer zu belasten, hat die Bürger aufgeschreckt. Wie die Zeitung The Indian Express berichtet, überlegt die Regierung, diese Strafsteuer auf fast 60 Prozent zu erhöhen.“

Dieses Vorgehen der Regierung in Indien erzeugt natürlich Chaos. Hier der Bericht eines guten Freundes von mir, der sich gerade in Indien aufhält:

„Ich denke es läuft unter schaffe ein Problem, wenn du eine passende Lösung verkaufen willst.
500- und 1.000 Rupien-Noten sind nicht ersetzt worden. Es gibt nur noch 2.000-Rupien Noten. Die nimmt kaum einer, das ist ein Wochenlohn; wer geht damit einkaufen?

Es bildet sich ein Schwarzmarkt. Wer Geld braucht, zahlt 30% Aufschlag. Sonst einen Tag auf der Bank, um 60,- Euro zu wechseln. Mehr gibt's nicht.
Jeden Tag neue Regeln. Bürokratischer Aufwand riesig. Alles mehrfach gescannt plus manuelles Ausfüllen. Aber die bemerken es, wenn man versucht 2x zu wechseln. Eine Bekannte war schon vorher in Indien gereist, sie sagt, dass sie hungernde Westler gesehen hat, die kein Geld bekommen haben. Sie selbst hat einen Tag auf der Bank verbracht, um wenigstens etwas zu haben.

Hier vor Ort kann man sich schon durchwurschteln, man findet mal einen Shop der Euro nimmt und Rupie herausgibt oder auch einen alten Schein akzeptiert, auch wenn angeblich seit gestern auch die Shops diese nicht mehr auf die Bank bringen können.

Nochmals, es gibt Zehner, Hunderter und 2000er. Meistens geben Rikschas und Kleinshops kein Wechselgeld.
Zu den Banken: die geben keine Fremdwährung raus. Wenn man etwas man wechseln kann/will, muss man es passend haben oder den Rest verschenken (es gibt auch 20, 50 und Münzen, aber relativ selten).
Am Flughafen nach 2 1/2 Stunden warten wollte der Clark nur für Vorlage eines Passports wechseln. Am Flughafen geht das schnell, so ca. 10-15 Minuten pro Ausweis. Der angeschlagene Kurs ist nur Orientierung, man bekommt Irgendetwas, Rest: „Gebühren“. Es ist ein ziemlicher Tumult, weil die Leute auch erst so nach und nach in der Schlange herausfinden, wie es läuft.
Es gibt aber auch eine Menge Banken ohne Schlange. Die haben ein Schild am Eingang:“out-of-cash“.“

Soweit der Bericht aus Indien. Wir sehen hier einen ganz klaren weiteren Schritt auf dem Weg zu einer bargeldlosen Währung. Nun wird es wieder viele geben, die sagen: „Na ja, das ist doch aber in Indien“.

Nachdem ich in meinem kostenlosen Newsletter eine Meldung gebracht hatte, dass auch die deutsche Bundesregierung hochaktuell einen Plan für eine Währungsreform macht, bekam ich  wieder Mails, dass ich die Menschen doch nicht so verunsichern solle. Abgesehen davon, dass ich diese konkrete Meldung als Fälschung einstufte, ist es aber völlig klar, dass ein derartiger Plan schon länger fix und fertig in der Schublade liegen muss. Wie ja bereits von Regierungen und EZB zugegeben wurde, stand der Euro in den letzten Jahren schon mehrmals kurz vor dem Exitus. Teilweise trennten uns nur noch Stunden davon. Da wäre es grob fahrlässig, wenn die Regierung diesen Fall nicht bereits vorgeplant hätte. Letztendlich sind Andeutungen der Maßnahmen aus dieser Meldung auch in dem Konzept Zivile Verteidigung nachzulesen, das im August von der Regierung veröffentlicht wurde und in dem u.a. die Bürger aufgerufen werden, zumindest für 10-14 Tage Krisenvorsorge zu betreiben.

Hinzu kommt der immer klarer zu erkennende Plan, das Bargeld zu verbieten und Sparguthaben abzuschöpfen. So etwas kommt immer überraschend und über ein Wochenende, wie es Finanzminister Schäuble auch schon öffentlich sagte. Zunehmende Bargeldeinschränkungen in vielen europäischen Ländern, Abschaffung des 500-Euroscheins, Zypern als Pilotversuch, zudem jetzt Indien und viele Menschen haben den „Schuss“ immer noch nicht hören wollen. Gerade in Deutschland gibt es noch viele Guthaben, die abgeschöpft werden sollen und werden.

Ich kann Ihnen nicht sagen, wann es in Deutschland passieren wird? Es kann nächste Woche sein oder in zwei Jahren. Wenn der italienische Premierminister Renzi am Sonntag seine Abstimmung verliert, könnte das bereits den Auslöser dazu schaffen. Ich sage nicht, dass es so kommt, aber bei der aktuellen Fragilität des Systems ist es durchaus nicht unmöglich.

„Beunruhigt“ werden von solchen Meldungen auch nur diejenigen Menschen, die sich noch nicht vorbereitet haben. Die Vorbereiteten schauen sich solche Meldungen über eine bevorstehende Währungsreform mit Gelassenheit an, denn ihnen kann diese nichts anhaben. Deshalb kann ich Ihnen nur empfehlen, wenn Sie wieder ruhiger schlafen möchten trotz derartiger Meldungen (und ich gehe davon aus, dass wir spätestens im nächsten Jahr auch wieder in Brennpunkten und Heute-Journals von diesen Themen hören werden), sich entsprechend vorzubereiten (was alles dazugehört, finden Sie kompakt in meinem kostenlosen eBook „Der Krisenratgeber“).

(Bild: Gopal Vijayaraghavan, CC BY 2.0 )