Was Wahrheit oder „Fake-News“ ist,
bestimmt in Zukunft bei Facebook Correct!v. Schaut man einmal genauer
auf dieses Recherchenetzwerk Correct!v, wird schnell klar, wem es
dient und wie es vorgeht. Somit sehen wir hier einen weiteren
Schritt, die Meinungsfreiheit in Deutschland zu schleifen und damit
auch den demokratischen Rechtsstaat zu beenden. Wollen wir das
wirklich zulassen?
Facebook hat bekannt gegeben, in
Zukunft gegen „Fake-News“ vorzugehen, wie es von einer Reihe von
Politikern gefordert wurde, die scheinbar von den Methoden der
unrühmlicheren Vergangenheit Deutschlands nichts mehr anstößig
finden. Der Weg in das dritte Zwangssystem in Deutschland innerhalb
eines Jahrhunderts? Das soll aber hier nicht das Thema sein.
Zunächst möchte ich Facebook an
dieser Stelle dahin gehend loben, dass sie als „Fake-News“
erkannte Aussagen nicht platt zensieren möchten (wie aktuell die
„Hassreden“), sondern nur eine Warnung einblenden, dass es sich
hier um Fake-News handeln soll.
Wir werden sehen, wie lange man das
durchhalten wird – wahrscheinlich wird die Politik mehr wollen.
Spannend ist natürlich die Frage, woran Facebook erkennen will, dass
es sich um Fakenews handelt?
Nach eigener Aussage möchte Facebook
diese Entscheidung nicht selbst treffen und will das „outsourcen“.
In einem
Interview mit der Bild-Zeitung sagte Geschäftsführerin
Sheryl Sandberg:
"Wir wollen nicht entscheiden, was die Wahrheit ist. Und ich
glaube, niemand will, dass wir das tun. Also müssen wir mit Dritten
zusammenarbeiten, die Experten sind." Als Beispiel nannte
Sandberg das kürzlich vorgestellte "Facebook Journalism
Project", das auf Zusammenarbeit mit Medienunternehmen und
Journalisten abzielt."
Nun ist Facebook hier in keiner sehr
angenehmen Position, das kann ich durchaus nachvollziehen. Allerdings
muss man sich sehr genau seine Partner aussuchen, wenn man wirklich
neutral bleiben möchte. Bei der Zensur der angeblichen „Hassreden“
ist das schon einmal gehörig schief gegangen, denn die angeblich so
„neutrale“ Amadeu-Antonio-Stiftung ist neben nachweislicher
Staatsnähe politisch derartig einseitig, dass sich einem die Haare
sträuben. Genau so sieht dann auch die Zensur der Kommentare aus.
Es ist nun die spannende Frage, wen man
sich als Partner zur Erkennung der „Fake-News“ ausgesucht hat?
Letztendlich müsste dieser, wenn man es ernst meint und nicht nur
der Politik wie ein braves Hündchen hinterherläuft, nicht vom Staat
oder Parteien finanziert werden und natürlich auch eine gehörige
Distanz zu den etablierten Massenmedien haben. Letztere haben ihre
Distanz zur Politik ja nachweislich vollständig aufgegeben (siehe
u.a. mein Buch Lügenpresse).
Zunächst einmal soll bei Facebook
jedes Mitglied eine Nachricht als „Fake-News“ melden können.
Dann wird das Recherchezentrum Correct!v diese Meldungen prüfen,
recherchieren und den Beitrag gegebenenfalls entsprechend markieren.
Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass viele Meldungen eingehen
werden, denn sobald etwas der eigenen politischen Meinung nicht
entspricht oder das eigene Weltbild gefährdet wird, werden sich
„Melder“ finden. Es dürfte genau wie bei den „Hassreden“
auch schnell eine Schaar von „virtuellen Blockwarten“ geben, die
gezielt auf der Suche nach „Verfehlungen“ sind.
Letztendlich könnte man aber
vielleicht so vorgehen, wenn eben ein sachlicher, neutraler Partner
bereitstände, der völlig vorurteilsfrei die Fakten checkt und dann
zu einer Bewertung kommt. Wenn dieser Partner wirklich neutral wäre,
dann würde er am Ende mindestens so viele Aussagen und Meldungen der
etablierten Massenmedien als Fake-News kennzeichnen, wie alternative
Nachrichten. Zudem müsste er exakt seine Kriterien und die Gründe
für eine Kennzeichnung offenlegen, damit jeder nachvollziehen kann,
warum die Kennzeichnung erfolgte?
Dann schauen wir uns doch einmal
Correct!v an, ob es diesen Kriterien entspricht?
Am einfachsten ist es zunächst einmal
zu sehen, wer letztendlich die Finanzierung betreibt, denn der Spruch
„Wes' Brot ich ess, dessen Lied ich sing!“ ist heutzutage immer
noch absolut gültig. Auf der Webseite von Correct!v finden wir auch
ganz offen die Förderer genannt:
- Brost-Stiftung
- Rudolf Augstein Stiftung
- Bundeszentrale für politische Bildung
- Schöpflin-Stiftung
- Adessium Foundation
Es fällt unmittelbar die
Bundeszentrale für politische Bildung auf, die eine
"nichtrechtsfähige Bundesanstalt im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern“ ist, also eine staatliche
Einrichtung.
Die Ferne zur Staatsorganen ist damit
schon einmal nicht mehr gegeben. Letztendlich ist der mit Abstand
größte Förderer die Brost-Stiftung, Anneliese Brost und ihre
Brost-Stiftung sind zudem Inititalförderer von correctiv.org. Im
Vorstand der Brost-Stiftung finden wir Prof. Bodo Hombach, dessen
politische Karriere als SPD-Landesgeschäftsführer in NRW,
Abgeordneter des Landtags, NRW-Minister für Wirtschaft und
Mittelstand, Bundesminister für besondere Aufgaben im Kabinett von
Bundeskanzler a.D. Gerhard Schröder und EU-Sonderkoordinator wohl
bekannt ist. Danach arbeitete er seit 2002 für die WAZ-Mediengruppe
(heute Funke-Mediengruppe) in Essen. Er dürfte sein Parteibuch kaum
abgegeben haben, staatsferne ist auch hier etwas anderes, aktuell hat
er aber keine entsprechenden Ämter mehr inne.
Die Mitarbeit bei der
Funke-Mediengruppe – einer ein einflussreichsten Mediengiganten
Deutschlands war aber kein Zufall, denn Anneliese Brost und ihr Mann
leiteten diese Verlagsgruppe. „Erich Brost gründete nach dem
zweiten Weltkrieg die Westdeutsche Allgemeine Zeitung. Anneliese
Brost – damals noch Brinkmann – war erste Mitarbeiterin der WAZ.
1975 heirateten die beiden. 20 Jahre später, nach dem Tod ihres
Mannes, übernahm Anneliese die Leitung des Verlages.“
Somit ist Correct!v eindeutig in
unmittelbarer Nähe eines der größten Medienkonzerne Deutschlands.
Da passt es natürlich gut dazu, dass auch die
Rudolf-Augstein-Stiftung zu den Förderern gehört, die wenig
überraschend mit dem Spiegel in Verbindung steht, der auch direkt
das Copyright der Stiftungs-Webseite hält.
Schaut man dann in die Geschäftsführung
oder die Chefredaktion von correkt!v, findet man dort auch teilweise
altgediente Massenmedien-Veteranen, wie z.B. Chefredakteur Markus
Grill, der langjährig bei Stern und Spiegel unterwegs war.
Wir stellen also fest, dass Correct!v
eine extreme Nähe zu den bekannten Massenmedien besitzt und auch
gute Verbindungen zu Politik und Staat aufweist. Es stellt sich nun
die Frage, ob diese Gesellschaft tatsächlich vorurteilsfrei und
neutral bestimmte Sachverhalte nachrecherchiert und im Zweifelsfall
auch Lügen der Massenmedien aufdeckt?
Nun ist Correct!v nicht neu, und man
kann direkt die Aussagen und Recherchen einsehen und beurteilen. Es
könnte ja durchaus sein, dass Förderer und Mitarbeiter wirklich
ihre Vergangenheit abgelegt haben und jetzt zumindest versuchen,
neutrale Recherche zu betreiben und Aussagen frei von politischen
Einflüssen und Propaganda zu machen. Gehen wir also nach dem Prinzip
vor „An ihren Taten werdet ihr sie erkennen“, ihren Worten
zufolge sind sie natürlich vollständig unabhängig und neutral.
Um einmal den Sachverhalt zu
überprüfen, habe ich mir die Untersuchung zu dem Absturz des Fluges MH17 ausgesucht, die ja nach deren eigener Aussage „vielfach
preisgekrönt“ ist.
Wir lesen übrigens bei den Autoren des
Artikels:
„in Kooperation mit SPIEGEL
und Algemeen Dagblad, Niederlande.“
Wir erinnern uns, der Spiegel brachte
2014 das unsägliche Cover mit den Opfern und einen Putin als
Schuldigen heraus, was bitterböse Kriegspropaganda auf dem Rücken
der Opfer war. Aber vielleicht hat auch das ja keinerlei Einfluss auf
diesen Artikel gehabt...
Wir lesen aber bereits am Anfang, dass
dieser Artikel offenbar die damalige Spiegel-Aussage reinwaschen
wird:
„Die Recherchen ergeben eine dichte
Beweiskette: Es war eine BUK-Rakete, die das Passagierflugzeug vom
Himmel holte – in Stellung gebracht von Soldaten der 53. russischen
Luftverteidigungsbrigade aus Kursk, die sich ohne Hoheitszeichen auf
ukrainischem Gebiet befand, um russische Panzerverbände zu
schützen.“
Ich bin gespannt, vielleicht habe ich
mich ja geirrt, und es war tatsächlich Wladimir Putin gewesen. Man
muss sich Zeit nehmen, der Artikel ist ziemlich lang und das dürfte Intention sein, denn das weist zunächst auch einmal scheinbar
auf eine ausführliche und umfangreiche Recherche hin. Am Ende bleibt
aber die Frage, welche „Fakten“ denn tatsächlich nachgewiesen
wurden und wie der Nachweis erfolgt ist?
Zunächst einmal wird mit für den Fall
wenig relevanten Aussagen Stimmung gemacht, um den Leser schon einmal
hintergründig gegen die Separatisten in Position zu bringen. Dann
kommt man zu der Frage, was denn den Absturz der MH17 verursacht hat?
Kronzeuge für die Aussage, dass es eine BUK-Rakete gewesen sein
muss, ist ein Rupert Smid, angeblich „einer der besten Kenner der
russischen Luftkriegsführung.“ Smid ist aber nicht sein richtiger
Name, denn sein Arbeitgeber hat etwas dagegen, damit in Verbindung
gebracht zu werden. Wenn man diesen „Experten“ aber nicht kennt,
hilft er uns nur wenig weiter, denn ich kann seine Kompetenz und vor
allem seine Vita nicht nachprüfen. Ein altgedienter NATO-Offizier
würde wohl kaum gegen die offizielle NATO-Aussage argumentieren. Der
nächste Experte ist dann noch Harry
Horlings, ein ehemaliger niederländischer Kampfjet-Pilot, dessen
Nähe zur NATO offensichtlich ist.
Von dort werden wir also nur die
offizielle Linie hören. Das Allermindeste, was wir in einer sauberen
und neutralen Recherche erwarten können, wären an dieser Stelle die
Aussagen von russischen Experten dem entgegenzustellen und die
jeweiligen Argumente zu vergleichen. Stattdessen hören wir aber
danach lange Ausführungen, wie ein BUK-System funktioniert und warum
hier leicht fehlerhafte Abschüsse geschehen könnten. Zunächst
wurde behauptet, dass bereits 2001 mit einem BUK-System versehentlich
ein Passagierflugzeug abgeschossen worden wäre. Letztendlich war es
aber ein S-200-System, was in einem Korrekturtext dann auch so
eingeräumt wurde. Es gibt uns aber schon einen guten Hinweis auf die
ursprüngliche Qualität der Recherche, denn der frühere Abschuss
hatte so gut zu der BUK-Theorie gepasst, dass man hier schnell
zugegriffen hatte. Mit sauberer Recherche hatte das schon einmal
wenig zu tun und zeigt uns bereits gut, dass man die Recherche nur in
Richtung eines bestimmten Ergebnisses durchgeführt hat.
Dann bringt man die BUK-Systeme mit
Panzern und Verbindung und fragt:
„Waren Panzer in der Ostukraine?“
Die Antwort klingt bestimmt:
„Ja – schon am 14. Juni, gut einen
Monat vor dem Abschuss der Passagiermaschine MH17, erklärt
das US-Außenministerium, dass russische Panzereinheiten die Grenze
zur Ukraine überquert hätten und in Snizhne gesichtet wurden.
Und die NATO veröffentlicht Fotos
von Panzern ohne Hoheitsabzeichen in dieser ostukrainischen Stadt.
Russland und die Separatisten dementieren den Einsatz.“
Es wird also hier einfach die Aussage
einer wenig verborgenen im Hintergrund agierenden Kriegspartei als
Faktum angegeben. Wenigstens konnte man sich noch dazu durchringen,
das Dementi der Russen zu erwähnen, aber die Aussage deshalb nicht
zu relativieren. Ergebnis: die Russen lügen natürlich, die USA
nicht. Punkt.
Wir erfahren dann, dass es natürlich
nicht besonders gut war, den zivilen Flugverkehr über ein
Kriegsgebiet fliegen zu lassen, was selbstverständlich ein wahre
Aussage ist. Es erfolgt tatsächlich eine leise Kritik an den
EU-Staaten, dass man hier eine Warnung aussprechen hätte müssen.
Zuvor wird einmal kurz die
Möglichkeit erwähnt, dass ukrainische Kampfjets Zivilflugzeuge als Deckung
benutzt haben können, dreht das aber dann natürlich in die
Richtung, dass genau deshalb MH17 versehentlich von einem BUK-System
abgeschossen hätte werden können.
Nun hören wir doch tatsächlich auch
einmal eine Aussage der Gegenseite, nämlich des Vizestabschefs der
russischen Streitkräfte, Generalleutnant Andrej Kartapolow, der
damals zwei Varianten eines möglichen Ablaufs schilderte. Ein
neutrale Bewertung wird nicht vorgenommen, da unmittelbar dessen
Aussagen mit „objektiven Informationen“ in Anführungszeichen
gesetzt und danach als plumpe Propaganda bezeichnet wird.
Die Variante 1, der Abschuss durch ein
oder mehrere Kampfflugzeuge wird unmittelbar verworfen, mit der
Begründung, dass ja der niederländische Bericht keinerlei
Kampfflugzeuge erwähnt hätte. Nach Abwägung aller Fakten ist das
für mich bisher immer noch die wahrscheinlichste Variante, wenn man alle
Fakten zusammennimmt. Eine Reihe von Zeugen, die diese Kampfflugzeuge
gesehen haben und auch für jeden nachprüfbar interviewt wurden,
sind bei Correct!v wohlweislich mit keiner Silbe erwähnt. Ich will
an dieser Stelle die Hinweise auf diese Variante aber nicht noch
einmal aufführen, es gibt dazu sehr gute Analysen und Hinweise. Hier
soll es darum gehen, ob Correct!v sauber recherchiert hat oder nicht?
Wir lesen nun einen langen
Textabschnitt über die zweite Variante, dass die ukrainische Armee
selbst den Abschuss versehentlich durchgeführt haben soll. Hier
hören wir wieder mit allen möglichen eigentlich irrelevanten
Details, die der Stimmungsmache dienen, dass diese Möglichkeit
ausscheidet. Keiner hätte etwas von diesem BUK-Abschuss bemerkt –
was wahrscheinlich sogar auch richtig ist, denn diese Variante ist
die deutlich unwahrscheinlichere.
Nun kommt aber Todesstoß für die
angebliche hochqualitative Recherche von Correct!v, denn man erwähnt
hier als einen wichtigen Beleg das „internationale
Investigativ-Team Bellingcat“.
„Es gibt eine zweite Spur. Das
internationale Investigativ-Team Bellingcat hat
sie aufgedeckt. Hinter Bellingcat steht der junge Journalist
Eliot Higgins. Seine Methode: Akribisch wertet er die zahlreichen
Spuren aus, die jedes Ereignis heute im Internet hinterlässt. Fotos,
Videos, Einträge in den sozialen Netzwerken. Und wirklich: Wer in
den Tiefen des Internets wühlt, fördert Erstaunliches zutage. Unter
anderem hat Bellingcat so geheime Waffenlieferungen in Syrien
aufgedeckt und einen Giftgasangriff rekonstruiert.“
Ich habe mich ausführlich in meinem
Buch damit auseinandergesetzt und wer Eliot Higgins eine derartige
Kompetenz zubilligt, diskreditiert sich vollständig. Sogar in der
FAZ war bereits ein kritischer Artikel dazu zu lesen. Dass man
hier auch noch die von sehr kompetenter Seite vollständig
zerpflückte „Aufdeckung“ des Giftgasangriffs in Syrien durch
Higgins lobt, tut ihr Übriges für die Seriosität dieses Artikels.
Bellingcat fiel in der Vergangenheit
auch besonders dadurch auf, dass es „Beweise“ für genau
diejenigen Aussagen lieferte, die USA und NATO besonders gut in das
Konzept passten. Von dort kommen auch die „Beweise“, dass
russische Panzer und BUK auf ukrainisches Territorium vorgestoßen
waren. Garniert wird dieses dann wieder mit einem langen Text und der
angeblichen Einräumung eines genau so angeblichen
Separatisten-Kommandeurs, dass russische Panzer im Ort gewesen wären.
BUK-Systeme schließt er aber kategorisch aus.
Jetzt kommt aber der große Trumpf von
Correkt!v: „Der Zeuge“. Es gibt eine Tonaufnahme, wieder einen
langen beschreibenden Text, der den Leser emotional in die Situation
führt und ein paar Zeichnungen, die das Ganze illustrieren sollen.
Hier wird den Lesern mit allen Mitteln der Psychologie eine
Geschichte erzählt, die dann als Fakt verkauft werden soll.
Natürlich kann diese Geschichte stimmen oder eben auch nicht. Die
Beobachtungen mit zusätzlichen Vermutungen eines nicht näher
bekannten Zeugen, der existiert haben kann oder auch nicht als den
letzten Beweis zu verkaufen, ist schon richtig dreist. Man sieht aber
sehr gut, dass hier keine Anfänger am Werk waren. Sie könnten
sicher auch gute Romane schreiben. Wie gesagt, vielleicht stimmt es
auch genau so, nur das ist „Hörensagen“. Derart hatten wir in
2014 mindestens 20 Meldungen, dass jetzt reguläres russisches
Militär auf dem Boden der Ukraine operieren würde. Es musste immer
wieder zurückgenommen werden.
Man kommt dann wieder auf die
Geschichte mit dem Video, dass angeblich ein vorbeifahrendes
BUK-System mit einer fehlenden Rakete in Richtung Russland zeigt.
Wieder kommt Bellingcat ins Spiel. Ich erspare mir die erneute
Aufarbeitung dieses Videos. Entscheidend ist natürlich der
Zeitpunkt, wann dieses Video tatsächlich aufgenommen wurde. Aber das
interessiert Correkt!v nicht, denn nur wenn es am richtigen Tag war,
passt es ja in deren Story. Wir halten aber auf jeden Fall fest: die
„Qualitätsrecherche“ verlässt sich – wie auch die
Massenmedien sehr häufig – auf Organisationen wie Bellingcat,
Facebook, Internetvideos aus unbekannter Quelle und unbelegte
Aussagen von unbekannten angeblichen Zeugen, die zumeist „Hörensagen“
verbreiten. Nicht ganz zu unrecht wird genau dieses gerne auch
alternativen Medien vorgeworfen, was aber keinesfalls pauschal so
richtig ist. Bei den Massenmedien scheint es aber auch völlig in
Ordnung zu sein, solange es zum richtigen Ergebnis führt.
Zum Schluss hören wir dann noch den
Separatistenkommandanten Alexander Chodakovskij, der richtigerweise
zugibt, dass man mit einem BUK-System nicht einfach so ein Flugzeug
abschießen kann, da es hochkomplex ist. Das hatte ich 2014 auch bei
meinen Recherchen schon als Grund dafür genannt und aufgezeigt, dass
es kaum die Rebellen gewesen sein konnten.
Von daher kann ich absolut bestätigen,
was am Schluss im Artikel geschrieben wird: „Alle sind sich einig:
Die Separatisten hatten und haben nicht die Fähigkeiten, eine BUK
abzufeuern.“
Dann kommt aber der völlig unzulässige
Schluss, für den wie gezeigt praktisch null belastbare Fakten
existieren, dass nur die russischen Streitkräfte unter Wladimir
Putin verantwortlich sein können. Um dieses zu untermauern, lesen
wir dann wieder einen detailreichen Bericht mit der angeblichen
Aussage eines anonymen russischen Beamten, die nichts annähernd
Verwertbares bringt, außer Gerüchten und Vermutungen. Die
Jagdflieger sind dort angeblich übermütig, also müssen es auch
kommandierende Offiziere sein und deshalb könnte von dort der Befehl
zum Abschuss gekommen sein.
Liebe Journalisten von Correkt!v, das
ist jetzt nicht wirklich Euer Ernst, oder?
Wessen Geistes Kind die Autoren sind,
kann man auch gut an folgendem Zitat sehen:
„Die Frau ist glühende Anhängerin
der prorussischen Separatisten – und hängt abstrusen
Verschwörungstheorien nach. Amerikanische Ölkonzerne wollten über
Fracking die Menschen im Donbass ausrotten. Nachdem dies nicht
geklappt hätte, hätten die USA zusammen mit ukrainischen Faschisten
das Land mit Krieg überzogen.“
Die letzteren sogenannten „abstrusen
Verschwörungstheorien“ sind sehr gut belegt – man muss nur
einmal das Telefonat zwischen der Vize-Außenministerin Victoria
Nuland und dem Botschafter in der Ukraine komplett anhören. Die
Authentizität dieses Mitschnitts wurde nie infrage gestellt, sogar
die Massenmedien brachten ja einen kleinen Teil, nämlich die Aussage
„Fuck the EU“. Beim Rest trat dann allerdings wieder die
Lückenpresse in Aktion, denn dort wurden sehr genau die Pläne
erläutert, die dann kurze Zeit später auch Realität wurden.
Bei dem Artikel von Correkt!v fehlt
natürlich auch eine Vielzahl sehr wichtiger Fragen, beispielsweise
warum man die offiziellen Berichte über jede international
vereinbarten Fristen hinaus zurückhielt oder warum wir bis heute
nicht die Aufzeichnungen des Voice-Recorders im Cockpit oder die
Aufzeichnungen aus dem Tower in Kiew zu hören bekommen haben? Wir
sollen einfach glauben, was die nun wirklich einseitig besetzte
Kommission angeblich gehört haben will. In dieser Kommission hatte
übrigens die Ukraine ein Vetorecht, für die zumindest ein
schwerwiegender Anfangsverdacht besteht, der eigentlich Schuldige an
diesem Abschuss zu sein.
Wir stellen also fest, dass dieser
Artikel von Correkt!v die NATO-Propaganda nicht nur stützt, sondern
noch gefährliche Vermutungen als Fakten darstellen will, die durch
kaum etwas wirklich belegt wurden. Zudem wird ganz klar, dass man nur
in diejenige Richtung recherchiert hat, die dem gewünschten Ergebnis
dient. Alles andere wurde gezielt nicht betrachtet.
Das war nun die Auseinandersetzung mit
einem Artikel, viele andere Artikel zeigen in eine ähnliche
Richtung. Correkt!v ist nicht nur durch die finanziellen Verbindungen
und das Management sehr nah an den Massenmedien und Politik, die
Aussagen und Ergebnisse sind es auch. Wenn nun dort die „Wahrheit“
in Facebook bestimmt werden soll, brauchen wir uns nicht lange zu
fragen, wie diese aussehen wird? Alles, was nicht dem Mainstream der
Massenmedien entspricht, wird automatisch „Fake-News“ sein.
Und das ist natürlich genau so auch
gewollt!
Die Meinungsfreiheit in Deutschland
soll beendet werden und hier sehen wir den nächsten Schritt dazu.
Voraussichtlich wird sich das natürlich dann nicht nur auf Facebook
beschränken. Wenn wir in Facebook die Meldungen dann tatsächlich
noch lesen können, wird voraussichtlich der Marker „Fake-News“
eher ein gutes Hilfsmittel sein, lesenswerte Aussagen zu erkennen,
die eine alternative Sichtweise zu derjenigen von Medien und Politik
aufzeigen.
Leider befürchte ich, dass man es aber
genau aus diesem Grund nicht lange nur bei einer Kennzeichnung
belassen wird. Ich kann nur an Facebook appellieren, sich hier nicht
in den Dienst eines gerade offensichtlich Amok laufenden politischen
Systems und nicht mehr ernst genommenen Massenmedien zu stellen. Der
mündige Bürger ist sehr wohl dazu in der Lage, sich eine eigene
fundierte Meinung zu bilden. Der Staat muss nicht und darf sogar
keinesfalls hier die Menschen an die Hand nehmen. Immer wenn dieses
in der Vergangenheit geschehen ist, war der demokratische Rechtsstaat
am Ende. Wollen wir wirklich wieder ein Wahrheitsministerium oder gar
ein Propagandaministerium dulden? Die Tatsache, dass diesmal
pseudo-unabhängige Stiftungen dazwischen stehen, macht die Dinge
nicht besser, zumal sie durch ihre Taten klar aufzeigen, wer sie am
Ende steuert.
Die rechtsstaatliche, demokratische
Bundesrepublik Deutschland wird 2017 enden und durch etwas ersetzt
werden, das wir schon zwei Mal in Hundert Jahren hatten, wenn wir
nicht jetzt dagegen aufbegehren. Was kommen wird, ist sicher nicht
identisch mit der DDR oder gar dem Dritten Reich, Geschichte
wiederholt sich nicht, sie reimt sich nur. Es betrifft 2017 auch
nicht nur Deutschland, sondern viele Länder besonders in der
westlichen Welt. Gerade Deutschland hat aufgrund der historischen
Erfahrungen aber eigentlich eine besondere Verantwortung dafür, dass
Meinungen nicht mehr sanktioniert oder gar verfolgt werden. Die
Sanktionierung ist schon auf breiter Fläche zu beobachten, zur
Verfolgung ist es dann nicht mehr weit.
2017 wird sich vieles verändern, ich
hoffe Sie haben sich zumindest einigermaßen darauf vorbereitet(was alles dazugehört, finden Sie kompakt in meinem
kostenlosen eBook „Der Krisenratgeber“).
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