Momentan scheint sich ja hoffentlich
bezüglich Syrien die Vernunft durchzusetzen, woran die Massenmedien
aber den geringsten Anteil haben. Ich war doch relativ erschrocken,
wie einhellig man – bis auf wenige löbliche Ausnahmen – in
letzter Zeit Kriegspropaganda verbreitet hatte. Der eine oder andere
sieht den Begriff Kriegspropaganda vielleicht als etwas überzogen
an, aber ich kann es nicht anders nennen, was ich da auf
verschiedenen Medien, insbesondere auch Fernsehsendern gesehen und gehört
habe.
Da wurde einhellig zum Angriff auf Assad geblasen,
die heftigste „Argumentation“ ging nach dem Motto: „Einfach mal
losbomben, man trifft sowie nicht den Falschen!“. Selbst wenn Assad
nicht den Giftgasangriff befohlen hat und dieser von den „Rebellen“
kam, ist er auf jeden Fall dafür verantwortlich, da es ja in seinem
Land passiert wäre. Also muss er bestraft werden und das mit Bomben.
Ich will an dieser Stelle nun nicht das
ganze Thema wieder aufrollen und natürlich die Frage stellen, ob man
nicht mal genauer schauen sollte, wo das Giftgas denn wahrscheinlich
herkam (Saudi-Arabien) und wer eigentlich hinter dem Großteil der
Rebellen steht und diese ausbildet ?
Auf diesem Auge sind die Massenmedien
ja größtenteils blind. Es gibt viele weitere Themenbereiche, in
denen die Massenmedien mit einem Informationsgehalt berichten,
welcher der „Aktuellen Kamera“ der guten alten DDR entspricht. Es
wird nur linientreu berichtet. Ein typisches Thema wäre auch der
11.9.2001.
Da jammern die großen Verlage nun,
dass keiner mehr bereit wäre, für den "Qualitätsjournalismus" Geld
zu bezahlen. Die Auflagen gehen immer mehr zurück und im Internet
würden alle alles nur kostenlos haben wollen. Ihre Bezahlmodelle im
Internet funktionieren nicht so, wie sie das gerne hätten. Auf die
Idee, dass eventuell auch ihre „Qualität“ etwas mit dem
Leserschwund zu tun haben könnte, kommen sie überhaupt nicht. Nein,
da wird dann ein „Leistungsschutzrecht“ implementiert, da die
bösen Internetfirmen wie Google sich ja angeblich an ihren tollen
Inhalten dumm und dämlich verdienen würden.
Dabei tun sie alles, um die letzten
Qualitätsjournalisten auch noch zu vergrämen, denn Festanstellungen
gibt es immer weniger. Das Hauptproblem ist es aber, dass sie ihre
Rolle als vierte Macht im Staat, die eine Kontrollfunktion hat,
völlig aufgegeben haben. Wenn wir zum Fernsehen zurückkommen,
findet man bestenfalls auf ARTE und um 23:30 Uhr dann auch einmal in der
ARD zumindest ansatzweise kritische Sendungen. In den großen
Zeitungen findet man selten einmal derartige Artikel auf den
hinteren Seiten, dait ja nicht zu viele Menschen die falschen Gedanken bekommen.
Wenn ein großer Teil der deutschen
Bevölkerung dem Euro kritisch gegenübersteht, in den Medien aber
steif und fest das Mantra größtenteils nachgebetet wird, dass der
Euro gut sei, dann brauchen sich die Verantwortlichen nicht zu
wundern, dass sich die Menschen von ihnen abwenden. Da wird dann
beispielsweise ein Professor Hankel nicht mehr in Talkshows
eingeladen, weil er mit zu viel Fachkompetenz gegen den Euro
überzeugt und Politiker in einer solchen Diskussion keinen
Stich mehr machen können mit ihren Plattitüden.
Hier sieht man aber sehr deutlich,
wie staats- bzw. elitentreu die Medien sind.
Es gab und gibt ja immer mehr
Aussteiger aus Presse und Fernsehen, die darüber nun berichten, wie
diese Einseitigkeit zustande kommt. Da wird von ganz oben aufgepasst,
dass gewisse Themen nicht oder nur linientreu angefasst werden.
Redakteure oder Reporter, die sich nicht daran halten, bekommen
keinen Fuß mehr auf den Boden. Der Trend zu freiberuflicher
Mitarbeit verstärkt dieses nur, denn wer nicht passend schreibt,
bekommt eben keine Aufträge mehr. Für die Festangestellten wird
dann mal das eine oder andere Exempel statuiert, damit auch alle
Bescheid wissen, was ihnen blüht.
Spätestens bei Themen wie Syrien, wo
es um viele Menschenleben geht und bei denen die Folgen für die ganze Welt
nicht absehbar sind, hört der Spaß dann aber endgültig auf. Vielleicht liest
diesen Text ja auch der eine oder andere Medienvertreter. Ihnen sei
gesagt:
Sie haben eine große Verantwortung
übernommen und wenn Sie diese ignorieren, tragen Sie die Mitschuld
an den Dingen, die dann passieren. Erinnern Sie sich doch einmal,
warum Sie diese Beruf ergreifen wollten? Es ist sicher nicht einfach,
gegen dieses Mediensystem zu rebellieren, wenn die eigene finanzielle
Existenz davon abhängt. Im Gegensatz zum Dritten Reich ist aber hier
nicht Ihr Leben bedroht, wenn Sie dem Mainstream „Good Bye“ sagen
und endlich wieder zu einem investigativen Journalisten werden. Die
ersten haben es schwer, aber je mehr von Ihnen sich zusammenschließen
und lautstark gegen dieses System vorgehen, desto weniger haben Sie
zu befürchten. Die letzten echten „Reporter“ wie beispielsweise
Gerhard Wisnewski mussten durch ein tiefes Tal gehen, sind jetzt aber
wieder im Aufwind. Es ist also zwar unbequem, aber nicht
lebensgefährlich.
Auf der anderen Seite sei Ihnen aber
auch ganz klar gesagt: „Wenn es einen großen Nahostkrieg mit
Millionen von Toten geben sollte, weil Sie die offensichtlichen Lügen
der Eliten einmal mehr nachgebetet haben, dann klebt an Ihren Händen
das Blut dieser Menschen. „Ich habe es nicht wissen können“ ist
im Zeitalter des Internets keine Ausrede mehr. Es kann immer nur
heißen: "Ich habe es nicht wissen wollen!"
Es gibt durchaus ein erstarkendes
Interesse an kritischen Informationen, wie ich auch beispielsweise
bei dem Zuspruch zu meinem kostenlosen Newsletter sehen kann.
Kritische Webseiten wie beispielsweise hartgeld.com haben große Zugriffszahlen,
denn die Menschen sehnen sich nach unbeeinflusster Information.
Dieser Erfolg kommt nicht nur daher, dass es kostenlos ist.
Was haben die Massenmedien vor ein paar
Jahren die Riester-Rente in den Himmel gehoben. Jetzt konnte man
sogar – natürlich spätabends, wenn nur noch wenige Menschen
zusehen – in der ARD sehen, dass über 95% aller Riester-Sparer ein
absolut schlechtes Geschäft machen, selbst wenn es keinen
Systemcrash gäbe. Wundern Sie sich, dass Sie dadurch immer weniger
für voll genommen werden ?
Bei vielen Ihrer Zunft dürfte Hopfen
und Malz verloren sein, für die gilt wahrscheinlich zu Recht der
Begriff „Medienhuren“ oder „Presstitutes“. Ich glaube und
hoffe aber, dass es auch noch andere gibt, die bisher nur nicht den Mut
aufgebracht haben, dieses System zu durchbrechen. Beginnen Sie sich
mit gleichgesinnten zusammenzutun und ändern Sie etwas.
Wir könnten gemeinsam wirklich etwas
zum Besseren bewegen und den Eliten ein Stück weit in die Suppe
spucken. Sobald nämlich genügend Menschen von etwas überzeugt sind
und sich die öffentliche Meinung dreht, kann von den Eliten nur noch
wenig dagegen getan werden.
Wir laufen momentan in eine Zukunft
hinein, von der wir eigentlich geglaubt haben, dass wir derartige
Zustände überwunden hätten. Die Freiheit ist schon ziemlich
eingedellt und läuft Gefahr, erneut auch auf deutschem Boden wieder
zu einem inhaltslosen Begriff zu werden. Noch sind wir ein Stück
weit von Zuständen aus der Vergangenheit entfernt, aber die Ansätze
sind immer deutlicher zu sehen. Die Meinungsfreiheit wird immer mehr
eingeschränkt, zumindest bei bestimmten Themen.
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